WIEN. Der Medizintechnik-Konzern Medtronic erweitert sein Angebot und berät nun Krankenhäuser und Gesundheitsdiensteanbieter. Im neuen Geschäftsbereich Integrated Health Solutions will der US-Konzern Player im Spitalsbereich mit Gesamtlösungen vom Einkauf über Management und Marketing bis hin zu Beratung, Aus- und Weiterbildung unterstützen.
Hilfe bei Finanzierung
„Möchte ein Spital etwa eine neue Ausstattung für einen OP, so geht es dabei nicht nur um Fragen der Planung und Ausstattung, sondern oft auch um Unterstützung bei der Finanzierung”, sagt Michael Eipeldauer, der den Bereich in Österreich als Integrated Health Solutions Manager Austria aufbaut. Er war davor im Pharmabereich und im Gesundheits- und Spitalsressort der Stadt Wien tätig und kennt Bedürfnisse und Strukturen im Gesundheitsbereich. „Wir wollen künftig mit Spitalsträgern Lösungen erarbeiten. Dabei bringen wir nicht nur unsere medizintechnische Expertise samt Geräten ein, sondern gehen auch in der Finanzierung neue Wege”, sagt er. Medtronic stelle dann etwa erforderliche Geräte zur Verfügung, womit sich Kunden Investitionskosten ersparen. Eipeldauer: „Bezahlt wird für die Nutzung der Geräte auf Basis der Häufigkeit ihrer Verwendung.”
Der Konzern will Krankenhäusern auch klassische Managementleistungen anbieten und gehört damit zu einer Speerspitze von Unternehmen, die im Gesundheitsbereich nicht mehr einfach Produkte anbieten, sondern Gesamtlösungen. „Bei nicht-klinischen Prozessen wollen wir es Kunden ermöglichen, sich auf die Behandlung der Patienten zu konzentrieren.” Mitarbeiter von Integrated Health Solutions könnten hingegen etwa das Materialmanagement übernehmen. Eipeldauer: „Erfahrene Fachleute managen in solchen Fällen vor Ort anbieterunabhängig Einkauf und Lagerbestand auf der Basis der Bedürfnisse und Interessen der Auftraggeber.” In Europa wurden bisher mehr als 50 derartige Projekte auf Schiene gebracht. Medtronic hat weltweit 85.000 Beschäftigte – davon 180 in Österreich. Der Umsatz lag 2014 bei rund 27,8 Mrd. USD. (rüm)