LEVERKUSEN/WIEN. Mit dem Zukauf des US-Unternehmens Vividion will Bayer seine Pharmaforschung vorantreiben. Bis zu 1,7 Mrd. € wird sich der deutsche Pharma- und Agrarchemiekonzern die Übernahme laut einer Mitteilung vom Donnerstag kosten lassen. Drei Viertel davon sollen nach dem für das dritte Quartal erwarteten Abschluss der Transaktion fließen, der Rest ist je nach Erfolg möglich. Bei dem jüngsten Zukauf musste Bayer schnell sein, weil Vividion parallel Börsengangpläne verfolgte und bereits erste Unterlagen bei den Behörden eingereicht hatte.
Neue Therapiekonzepte
Vividion forscht an Wegen, um krankheitsauslösende Eiweiße mit Medikamenten angehen zu können, für die es bisher keine Behandlungsmöglichkeiten gibt. Das Unternehmen untersucht mit seiner Technologie die Oberflächen von schwer adressierbaren Eiweißen auf potenzielle Bindungsstellen, sogenannte Bindetaschen. An diese könnten Medikamente dann eventuell andocken. Trotz allen Fortschritts in der Medizinforschung könnten 90% der bekannten, krankmachenden Proteine mit aktuellen Therapien nicht angesprochen werden, da schlicht keine Bindungsstellen für Wirkstoffe bekannt seien, erklärte Vividion-Chef Jeff Hatfield. (ag)