Milliarden fürs AKH
© Medizinische Universität Wien/APA-Fotoservice/Hörmandinger
InvestitionStadtrat Hacker, Bildungsminister Polaschek, AKH-Direktor Wetzlinger und MedUni-Rektor Müller (v.l.) bei der ­Präsentation.
HEALTH ECONOMY Redaktion 17.03.2023

Milliarden fürs AKH

Beim Wiener AKH wird wieder gebaut. Drei große Bauprojekte stehen am Start, in den nächsten Jahren folgen weitere.

••• Von Katrin Grabner

WIEN. Im Rahmen des „Tags der Medizinischen Universität Wien” wurde diese Woche das weitere Bauprojekt am Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Wien präsentiert. Das sogenannte Center for Translational Medicine soll mehr als 14.000 m² groß sein und insgesamt rund 120 Mio. € kosten. Das Ziel ist ein Brückenschlag zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung – und damit auch zwischen Forschung und Wirtschaft.

Aktuelle Bauprojekte

„Am Standort des Wiener AKH hat es seit 1993 keine relevanten Baufortschritte mehr gegeben”, sagt Markus Müller, Rektor der MedUni Wien. Damals ist das zu jener Zeit größte Krankenhaus Europas nach jahrzehntelangen Bauarbeiten, immer wieder gestiegenen Kosten und Korruptionsfällen endlich in Betrieb gegangen. Jetzt, 30 Jahre später, gibt es wieder große Investitionen. Aktuell laufen drei Bauprojekte: Mitte Jänner fand die Grundsteinlegung des MedUni Campus Mariannengasse statt, Ende Jänner startete der Bau für das Eric-Kandel-Institut, Zentrum für Präzisionsmedizin, und nun folgte die Projektpräsentation des neuen Zentrums für Translationale Medizin.

Die 90 Mio. € für das Kandel-Institut werden von EU-Mitteln und Spenden getragen, der Bau der anderen beiden Projekte werde den Bund laut Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) rund 520 Mio. € kosten. 2026 sollen die Standorte in Betrieb gehen.

Große Investitionsvorhaben

Das ist aber noch nicht alles: Laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wird die Stadt Wien im Zuge der geplanten Spitalsmodernisierungen wienweit in den nächsten 15 bis 18 Jahren 5,5 Mrd. € investieren. Bis 2023 entfallen davon 1,5 Mrd. € auf das AKH Wien. Auf der Webseite ist von insgesamt 16 Baubereichen bis 2030 am Standort zu lesen. Für Hacker sind diese großen Investitionsvorhaben „gute Investitionen” in eine moderne Gesundheitsversorgung. Der Stadtrat hebt außerdem die gemeinsame Zusammenarbeit von Bund und Stadt hervor. Dass er selbst und Minister Polaschek bei der Eröffnung dabei wären, sei „ein klares politisches Statement und Bekenntnis” im Bereich Gesundheit.

„Gutes Baumanagement”

Der Ausbau der Forschungsfläche sei laut Herwig Wetzlinger, Direktor des Universitätsklinikums AKH Wien, ein „wichtiger Teil des Rahmenbauvertrags” zwischen Bund und Stadt und ermögliche die Modernisierung des Standorts. 40 Jahre nach Bekanntwerden des AKH-Skandals sind die Nachwirkungen aber noch zu spüren: Wetzlinger versprach bei der Präsentation des neuesten Projekts, besonders auf ein „gutes Baumanagement” zu achten. Es sei ihm wichtig, die geplanten Baukosten – abseits von der hohen Inflation – sowie den Zeitrahmen einzuhalten.

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