mRNA-Technik: Motor für Forschung und Industrie
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HEALTH ECONOMY Redaktion 21.10.2022

mRNA-Technik: Motor für Forschung und Industrie

Die Pharmaindustrie hat mit Corona nicht nur gut verdient, sie will auch die mRNA-Technologie breiter einsetzen.

••• Von Martin Rümmele

WIEN/FRANKFURT. Die Covid-19-Pandemie sorgt als Nebeneffekt für einen sprichwörtlichen Booster in der Wissenschaft rund um Impfungen. Ein europäisches Forschungsteam mit Beteiligung aus Wien untersucht die Wirksamkeit der Covid-19-mRNA-Vakzine bei über 75-Jährigen. Pfizer wiederum startet klinische Studien für einen mRNA-Impfstoff gegen die saisonale Influenza und hat einen Impfstoff für umfassenden Schutz gegen invasive Meningokokken-Erkrankungen im Köcher.

Andere Bereiche im Fokus

Die mRNA-Technologie dürfte in Zukunft neben Covid-19 und der Krebsimmuntherapie auch eine Rolle mit Vakzinen gegen die Influenza und andere Bereiche spielen. Der US-Pharmakonzern Pfizer hat vor Kurzem in den USA eine große Wirksamkeitsstudie mit 25.000 Probanden im Alter von über 18 Jahren mit einem ursprünglich von Biontech entwickelten Grippeimpfstoff gestartet. Auch andere Hersteller arbeiten mit der neuen Technologie, deren Vorteil unter anderem darin liegt, dass Impfstoffe nach der Entwicklung wesentlich rascher produziert werden können als bisher.

Die Pharmaindustrie wird jedenfalls einem Bericht zufolge über Jahre hinweg von Impfstoffen gegen das Coronavirus profitieren. Bis 2030 dürfte sich der finanzielle Effekt allein für die deutsche Pharmabranche auf rund 16 Mrd. € belaufen, berichtete das Nachrichtenmagazin Spiegel am Freitag aus einer bisher unveröffentlichten Studie im Auftrag des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (VfA). Schätzungsweise 57.000 Beschäftigungsjahre dürften demnach in den nächsten acht Jahren durch die Impfstoffproduktion in Deutschland entstehen.

Hoffnung für die Zukunft

Der Verband VfA sieht durch die mRNA-Technologie, auf der auch der Covid-19-Impfstoff von Biontech beruht, eine große Hoffnung für die Zukunft. Sowohl in der Entwicklung darauf basierender Medikamente, etwa in der Onkologie, als auch in der Herstellung steckten „enorme volkswirtschaftliche Wachstumspotenziale”, zitierte der Spiegel aus der Studie.

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