Neues Spital ist fix
© PantherMedia/tonodiaz
Das Krankenhaus Kittsee muss saniert werden; das Land denkt deshalb über einen Neubau im Bezirk Neusiedl nach.
HEALTH ECONOMY Redaktion 24.01.2020

Neues Spital ist fix

Kurz vor der Landtagswahl im Burgenland wurde nun der Standort für ein neues Krankenhaus bekannt gegeben.

••• Von Martin Rümmele

EISENSTADT. Auch wenn Gesundheitsexperten vor zu großen Spitalskapazitäten warnen und die Länder als Spitalsträger über die steigenden Kosten klagen, so bleiben Krankenhäuser doch Prestigeprojekte, mit denen Politiker um die Gunst der Wähler werben. Im Burgenland wurde nun wenige Tage vor der Landtagswahl am Wochenende bekannt gegeben, wo das geplante Krankenhaus im Bezirk Neusiedl errichtet werden soll –in Gols. Die genauen Kosten sind noch offen, Beobachter rechnen aber zumindest mit einem dreistelligen Millionenbetrag.

Grundstück geklärt

Als konkreten Standort habe man den Bereich des derzeitigen Kreisverkehrs am Ortsrand festgelegt, teilte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) mit. Die Grundstücksverhandlungen könnten rasch abgeschlossen werden. Die Gespräche mit den Eigentümern seien weit fortgeschritten, beim möglichen Kaufpreis sei man sich „sehr nahe gekommen”, betonte Doskozil.

Gols sei als Standort für das neue Krankenhaus, das jenes in Kittsee ersetzen soll, von Anfang an in der engeren Überlegung gewesen. Ein Gutachten des Gesundheitsplanungsinstituts Epig habe den Raum zwischen Neusiedl, Weiden und Gols als besonders geeignet ausgewiesen. Ein Standort in dieser Region decke „ein Einzugsgebiet von 30 Minuten Fahrzeit für 105.000 Menschen im Nordburgenland und angrenzenden Regionen ab”, sagte Epig-Geschäftsführer Wolfgang Habacher.

Kritik von Opposition

Bis spätestens 2030 soll das neue Spital fertig sein, bekräftigte Doskozil; jenes in Kittsee werde bis dahin weitergeführt und danach „als Gesundheitsstandort erhalten bleiben – ebenso wie die derzeitige Unfallambulanz Frauenkirchen”, betonte der Landeshauptmann. Auch die Vorarbeiten für einen Notarzthubschrauber-Stützpunkt im Bezirk Neusiedl am See seien bereits angelaufen. Dieser könnte noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Die Opposition kritisierte ein fehlendes Gesamtkonzept und die noch offenen Fragen der Finanzierung des Großprojekts.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL