••• Von Katrin Grabner
SCHAFTENAU / WIEN. Mit „BioFuture” geht in Schaftenau im Bezirk Kufstein in Tirol die weltweit modernste Produktionsanlage für Biopharmazeutika in Betrieb. Parallel dazu startet „Cell Culture 2” – in beiden Stätten werden sowohl Biopharmazeutika als auch Biosimilars – also Nachahmerprodukte nach Patentablauf – für die Generikatochter Sandoz produziert. „Schaftenau spielt im globalen Produktionsnetzwerk von Novartis eine zentrale Rolle. Der Standort deckt die komplette Wertschöpfungskette für Biopharmazeutika ab – vom Wirkstoff bis zum fertigen Arzneimittel – und ist auch aus diesem Grund einer unserer wichtigsten Hubs. Derzeit investieren wir nirgendwo mehr als in Schaftenau”, sagt Steffen Lang, President Operations und Mitglied der Novartis-Konzernleitung.
Das Investitionsvolumen von 160 Mio. € für BioFuture stellt die aktuell größte Einzelinvestition innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerks von Novartis dar. Für Cell Culture 2 wurden insgesamt 145 Mio. € investiert. Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog sieht in der Eröffnung und den geleisteten Investitionen ein klares Signal an die Politik, die Rahmenbedingungen für Unternehmen am Standort zu verbessern: „Die Innovationskraft der heimischen Industrie wird durch eine Wirtschaftspolitik begünstigt, die strukturelle Hürden abbaut und auf ein zukunftsgerichtetes Steuersystem setzt.”
80 neue Arbeitsplätze
Der Vollbetrieb der Anlage BioFuture schafft 80, jener von Cell Culture 2.100 zusätzliche Arbeitsplätze. Laut Mario Riesner, Geschäftsführer des Novartis Campus Kundl/Schaftenau, ist ein Großteil der Stellen schon besetzt. Wie bereits berichtet, sucht das Unternehmen nach wie vor an die 400 Mitarbeitende für den Standort. Dass es derzeit nicht so einfach ist, läge daran, dass gerade mehrere Pharmaunternehmen Personal suchen. Was die Zukunft des Standorts in Tirol angeht, so zeigt sich Steffen Lang „zuversichtlich”. Wie dagegen die Zukunft von Sandoz aussieht, beantwortete er nicht. Novartis hatte im Vorjahr angekündigt, die Generikatochter einer strategischen Prüfung zu unterziehen, um deren Wert für Aktionäre zu maximieren. Lang blieb dabei, dass er eine „erste richtungsweisende Entscheidung bis Ende des Jahres” erwarte.