Orden sind wichtige Spitalsbetreiber
© Wiener Ordensspitäler/APA-Fotoservice/Rastegar (2)
Bilanz Acht Ordensspitäler in Wien leisten auch einen wichtigen Versorgungsauftrag in der Stadt, wurde bei ihrer Bilanz­präsentation vorgerechnet.
HEALTH ECONOMY Martin Rümmele 01.03.2019

Orden sind wichtige Spitalsbetreiber

Wiens Ordensspitäler versorgten 2018 rund 482.000 ­Menschen. Sie sehen sich als wichtige Versorger.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Jeder fünfte im Vorjahr stationär in einem Wiener Spital aufgenommene Patient wurde in einem der Ordensspitäler in der Bundeshauptstadt behandelt. Das geht aus deren Leistungsbilanz hervor, die nun präsentiert worden ist. Insgesamt wurden in den konfessionellen Häusern exakt 481.956 Menschen betreut, 109.265 davon stationär.

Zentrale Spezialisten

Laut dem Sprecher der Plattform der Wiener Ordensspitäler und Ärztlichem Leiter des Herz-Jesu-Krankenhauses, Manfred Greher, wurden in den Einrichtungen unter anderem 67.741 Operationen durchgeführt. In manchen Bereichen würden die Ordensspitäler überproportional viele Menschen versorgen, hieß es. Verwiesen wurde etwa darauf, dass das Krankenhaus Barmherzige Brüder 43% der radikalen Prostata-Entfernungen in Wien durchführt; das Barmherzige Schwestern Krankenhaus liegt bei den Magen- beziehungsweise Speiseröhren-Eingriffen an erster Stelle. Das Herz-Jesu-Krankenhaus führte in Wien 30% aller Implantationen künstlicher Schulter-, Ellbogen- und Handgelenke, 20% der Implantationen von Knie- und Hüftgelenken, sowie 18% der Arthroskopien durch.

Das Krankenhaus St. Josef deckte wiederum 10% der Geburten ab. „In Wien kommt bereits jedes fünfte Kind in einem Ordensspital zur Welt”, berichtet Greher. „Anfang 2019 entstand im St. Josef Krankenhaus die größte Geburtenabteilung Wiens.” Da übersiedelte die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des Göttlichen Heiland Krankenhauses dorthin. Bereits im Juli 2018 hat das St. Josef Spital eine neue Kinderabteilung mit Neonatologie eröffnet und übernimmt auch Neugeborene aus Spitälern der Stadt Wien.

Öffentlicher Auftrag

Für die acht Wiener Ordensspitäler charakteristisch ist die Kombination von privater Trägerschaft durch Ordensgemeinschaften oder von Stiftungen mit einem gemeinnützigen Versorgungsauftrag. „Wir haben einen öffentlichen Versorgungsauftrag und werden von der öffentlichen Hand unterstützt”, erklärt Greher. „Von gewinnorientierten Privat- und Belegspitälern oder Kliniken unterscheiden wir uns darin, dass wir für alle Patienten da sind. Unsere Patienten müssen nicht privat versichert sein.”

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