Orden wollen mehr
© Österreichische Ordensgemeinschaften
­Katherina Laner und ­Michael Heinisch präsentierten erfolgreiche Jahresbilanz der heimischen Ordensspitäler.
HEALTH ECONOMY Katrin Pfanner 03.05.2019

Orden wollen mehr

Die Ordensspitäler stellen in Aussicht, küftig auch in der Primärversorgung ihre Leistungen anzubieten.

••• Von Katrin Pfanner

WIEN. Die Ordensspitäler sind bereit, beim Aufbau der geplanten Primärversorgungseinheiten (PVE) mitzuarbeiten. Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler und Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe, Michael Heinisch, bezeichnete es am Montag als vorstellbar, dass man selbst PVEs betreibt oder eigene Spitäler dafür zur Verfügung stellt. Die Ordensspitäler seien bereit, zusätzliche Versorgungsaufträge zu übernehmen. So sei eine Öffnung der Krankenhaus-Strukturen für die Einbindung von Ordinationen niedergelassener Ärzte bereits in Planung. PVEs könnten zudem Infrastrukturen von Spitälern wie IT, Einkauf oder Administration nutzen. Anderseits könnten PVEs sich auch in einem Spital einmieten und dessen Infrastruktur nutzen.

23 Krankenhäuser

Die 23 heimischen Ordensspitäler haben im Vorjahr mehr als 500.000 Patienten stationär und fast 1,5 Mio. ambulant betreut, zog Heinisch eine positive Bilanz. Von den 223.000 Operationen wurden bereits 30% tagesklinisch erledigt. Die durchschnittliche Belegsdauer konnte zwischen 2008 und 2017 um rund 20% auf eine stationäre Verweildauer von weniger als vier Tagen im Schnitt gesenkt werden.

Versorgungsauftrag

Auch in der Spitzenmedizin haben die Ordensspitäler nach Angaben ihres Sprechers neue Maßstäbe gesetzt: Pionierleistungen gebe es bei der Stammzellen-Transplantation, in der Herz- und Augen-Chirurgie, beim Einsatz von Magnesium-, Zucker- und Human-Knochenmaterial in der Orthopädie oder mit dem Betrieb von fünf Systemen für roboterassistierte OPs, zählte Heinisch auf.

Die Ordensspitäler arbeiten als gemeinnützige Non-Profit-Krankenhäuser im Auftrag der Länder und sind Teil der Spitalsplanung. Die Finanzierung erfolgt vergleichbar mit den Landesspitälern überwiegend über Steuermittel und die Sozialversicherungen.
In der Patientenversorgung sind sie „unersetzlich”, wie Heinisch und Schwester Katharina Laner vom Kardinal Schwarzenberg ­Klinikum in Schwarzach im Rahmen der Pressekonferenz betonten.

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