Pharmariesen melden guten Start ins Jahr
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HEALTH ECONOMY Redaktion 10.05.2024

Pharmariesen melden guten Start ins Jahr

Das erste Quartal ist für die Pharmabranche gut gelaufen. Die meisten Konzerne schrauben die Ziele nach oben.

••• Von Katrin Grabner

Die großen, internationalen Pharmakonzerne haben ihre Ergebnisse für das erste Quartal 2024 präsentiert. Dabei zeichnet sich ein klares Bild ab: Der Hype um Abnehm- beziehungsweise Diabetesmittel scheint ungebrochen und beschert Unternehmen wie Eli Lilly und Novo Nordisk weiterhin starke Umsätze. Aber auch Krebsmedikamente treiben die Erlöse von Pharmafirmen nach oben.

Fette Umsätze

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly ist dank gut laufender Geschäfte mit Abnehmmitteln – ursprünglich für Diabetiker – mit einem Umsatz- und Ergebnissprung ins neue Jahr gestartet. Unter dem Strich legte der Gewinn in den ersten drei Monaten um zwei Drittel auf 2,2 Mrd. USD zu. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um gut ein Viertel auf knapp 8,8 Mrd. USD. Zum Gesamtumsatz trug allein ein Diabetesmedikament gut 1,8 Mrd. USD bei. Experten rechnen damit, dass dies das bestverkaufte Arzneimittel der Welt wird. Die Gesamterlöse sollen 2024 nun auf 42,4 bis 43,6 Mrd. USD steigen. Im besten Fall würden die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreswert um gut ein Viertel zulegen.

Eine hohe Nachfrage nach Appetitzüglern verschaffte auch Novo Nordisk und Amgen ein gutes Q1. Beim dänischen Konzern Novo Nordisk stieg der Umsatz um 22% auf 65,35 Mrd. DKK. Der operative Gewinn legte um 27% auf 31,85 Mrd. DKK zu, unter dem Strich stand mit 25,4 Mrd. DKK ein 28% höherer Gewinn als im Vorjahr. Der Umsatz soll 2024 nun währungsbereinigt um 19 bis 27% steigen, der operative Gewinn um 22 bis 30%. Beim US-Biotechkonzern Amgen stieg der Erlös im ersten Quartal im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 22% auf 7,4 Mrd. USD. Unter dem Strich fiel wegen der Abschreibung auf eine Beteiligung und höherer Ausgaben allerdings ein Verlust von 113 Mio. USD an.

Krebs als Treiber

Neben Abnehmmitteln sorgten auch Krebsmedikamente für hohe Umsätze, wie zum Beispiel beim US-Konzern MSD, dessen Verkaufsschlager im Bereich Onkologie in Q1 um 20% zulegte und mit Erlösen von 6,9 Mrd. USD die Erwartungen der Analysten übertraf. Insgesamt stieg der Gesamtumsatz um neun Prozent auf 15,8 Mrd. USD. Netto verdiente der Pharmakonzern mit 4,8 Mrd. USD fast 70% mehr als in Q1 2023. Weiterhin starke Geschäfte mit Krebsmedikamenten machte auch der britische Konzern AstraZeneca, dessen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17% auf 12,7 Mrd. USD stieg.

Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse möchte sich nun auch die US-Pharmafirma Pfizer stärker auf das Krebsgeschäft konzentrieren. Nach Ende des Corona-Rückenwinds sackte der Erlös in Q1 um ein Fünftel auf 14,9 Mrd. USD ab, unter dem Strich verdiente Pfizer 3,1 Mrd. USD und damit um 44% weniger als in Q1 2023.

Gute Prognosen

Der Schweizer Pharmariese Novartis profitiert hingegen von der Abspaltung der Generika-Sparte Sandoz. Operativ verdiente Novartis im ersten Quartal 3,4 Mrd. USD, was einem Plus von 29% entspricht. Der Umsatz stieg um zehn Prozent auf 11,8 Mrd. USD und soll 2024 im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen. Ähnlich ist es bei der britischen Pharmafirma GSK, die ein Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent erwartet. In Q1 stieg der bereinigte operativen Gewinn um über ein Viertel auf 2,4 Mrd. GBP, der Umsatz kletterte um zehn Prozent auf 7,36 Mrd. GBP.

Auch der Pharmakonzern Sanofi ist gut ins neue Jahr gestartet: Der Umsatz legte dank eines starken Geschäfts außerhalb Europas um 2,4% auf knapp 10,5 Mrd. € zu. Der operative Gewinn sank wegen deutlich höherer Ausgaben allerdings um 15% auf 2,84 Mrd. €. Mit Einbußen hatte auch Pharmariese Roche zu kämpfen – der Umsatz schrumpfte aufgrund von ungünstigen Währungsentwicklungen um sechs Prozent auf 14,8 Mrd. €. Für 2024 rechnet man mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich.

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