••• Von Katrin Grabner
WIEN. Das neue Bewertungsboard für hochpreisige und hochspezialisierte Arzneimittel hat seine erste Sitzung abgehalten. Nachdem anfangs unter Fachleuten Skepsis herrschte, fielen die ersten Rückmeldungen nun durchwegs positiv aus. „In der neu veröffentlichten Geschäftsordnung ist nun klar geregelt, dass Experten und Patienten in den Prozess eingebunden werden”, freut sich Sylvia Nanz vom Standing Committee Rare Diseases der Pharmig. Michael Freissmuth von der MedUni Wien betont, dass, wenn die Kosten von der Allgemeinheit getragen werden, eine Kosten-Nutzen-Rechnung durchaus sinnvoll sei.
Finanzierung noch offen
Mit einer Verzögerung beim Zugang zu Therapien rechnen Fachleute wie Freissmuth nun nicht mehr. Die Bewertungsfrist von fünf Monaten sei gut gewählt, in medizinischen Notfällen läge die Entscheidungshoheit weiter bei den Ärzten.
Ungeklärt ist hingegen weiterhin die Frage der Finanzierung der Arzneimittel. Föderalismus und unterschiedliche Kostenträger würden den geplanten einheitlichen Zugang erschweren. Elisabeth Weigand von Pro Rare Austria hofft auf einen nationalen Topf als Lösung.