Privatkliniken stark
© Privatklinik Döbling
Private Krankenhäuser konnten in Österreich im Jahr 2016 ein Plus bei den Aufenthalten von 4,7% verzeichnen.
HEALTH ECONOMY Ina Karin Schriebl 26.01.2018

Privatkliniken stark

Ein zweistelliges Plus melden Europas Privatspitäler für die vergangenen zehn Jahre; der Marktanteil steigt dadurch.

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Neue Zahlen der Europäischen Vereinigung der Privatkrankenanstalten (UEHP) zeigen die wachsende Bedeutung der Privatkliniken im Gesundheitssystem. Trotz widriger Rahmenbedingungen wuchs der Privatsektor in Europa seit 2007 um 16%. Dies deckt sich mit der österreichischen Marktentwicklung, meldet der Verband.

Neue Analyse vorgestellt

Die UEHP präsentierte erstmals im Europäischen Parlament ein Factbook, das Einblicke in die Marktentwicklung gibt. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie: Im Jahr 2015 waren 20,45% der europäischen Spitalsbetten in privater Hand – 2007 waren es noch 17,56%. Im Zeitraum von 2007 bis 2015 erzielte der europäische Privatsektor ein Plus von 16%. Das prozentuell stärkste Marktwachstum im Privatsektor verzeichnete die Region Osteuropa; das spiegelt die Bemühungen des dortigen Privatsektors wider, Spitäler aufzubauen.

Der Trend in Europa deckt sich mit den aktuellen österreichischen Zahlen: Der Privatkrankenanstalten Finanzierungsfonds (PRIKRAF) weist für die österreichischen Privatkliniken bei den Aufenthalten 2016 ein Plus von 4,7% aus.
„Das europäische Gesundheitssystem kann nur überleben, wenn wir genügend Ressourcen zur Verfügung stellen. Doch der öffentliche Sektor hat diese Ressourcen aufgrund der demografischen Entwicklung nicht. Daher ist der Beitrag des privaten Kliniksektors unabkömmlich für das gesamte Gesundheitssystem”, sagt der Wirtschaftsexperte und Autor des Berichts, Hans Martens. Die Tatsache, dass die Anzahl der öffentlichen Spitalsbetten schwindet, aber jene der privaten Betten zunimmt, ist faktisch nicht von der Hand zu weisen”, betont der Präsident des Verbands der Privatkrankenanstalten Österreichs, Josef Macher.

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