Wien. Gestern, Donnerstag, fand in Wien der fünfte Tag der Gesundheitsberufe statt. Anlässlich dieser Konferenz präsentierten Berufsvertreter von Ärzten über die Pflege bis zum medizinisch-technischen ihre Wünsche und Sorgen. Der Tenor: Die Qualität der Ausbildung droht zu sinken, die knappen Kassen führen Regie und die Leis-tungsverlagerung aus den Spitälern muss auch bezahlt werden.
Ursula Frohner, Präsidentin des Gesundheits- und Krankenpflegeverbanden, verwies auf internationale Studien, die einen Zusammenhang zwischen Versorgungsqualität und fundierter Ausbildung der Pflegekräfte belegten. Es gebe aber Anlass zur Sorge, dass es aus Einsparungsgründen zu einem „Downgrading” kommen könnte, und zwar vor allem bei der Pflegeassistenz.Begrüßt wird der Fokus auf neue Primärversorgungseinrichtungen, bei denen Ärzte und anderes Gesundheitspersonal außerhalb der Spitäler zusammenarbeiten sollen. Allerdings dürfe hier nicht nur ein neues Schild an die Tür gehängt werden, so Gabriele Jaksch vom Dachverband der gehobenen medizinisch-technischen Dienste. Außerdem gebe es jetzt schon monatelange Wartezeiten, sei es für einen Logopädie-Termin oder eine geplante Operationen. Zentral sei dabei zudem, dass die Krankenkassen die nicht-ärztlichen extramuralen Leistungen auch voll bezahlen, ergänzte Frohner.Günter Flemmich vom Berufsverband medizinisch-technischer Fachkräfte kritisierte die sukzessive Abwertung der Ausbildung im nicht-ärztlichen Bereich, was vor allem die vielen Frauen in dieser Branche treffe. Letzter positiver Moment sei der Beschluss des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes im Jahr 1998 gewesen. Auch Flemmich befürchtet viel zu wenige Kassenverträge bei der Primärversorgung.(iks)