Sandoz investiert
© Sandoz GmbH/APA-Fotoservice/Hetfleisch
Mit dem Spatenstich in Kundl werden die Investitionen in die Antibiotikaproduktion auf über 250 Mio. Euro ausgebaut.
HEALTH ECONOMY Redaktion 11.11.2022

Sandoz investiert

Um die Antibiotikaproduktion zu erhöhen, steckt Sandoz weitere 50 Mio. Euro in seinen Standort Kundl in Tirol.

••• Von Katrin Grabner

WIEN/KUNDL. Weltweit steigt die Nachfrage nach Antibiotika. Um diese zu decken und die Produktion zu erhöhen, investiert die Novartis-Tochter Sandoz nun weitere 50 Mio. € in ihren Standort in Kundl in Tirol. „Die Entscheidung von Sandoz die Antibiotika-Produktion in Tirol auszubauen, ist ein wichtiges Signal für den heimischen Pharmastandort. Damit wird die Arzneimittelversorgung für die europäischen Patienten verbessert. Und nicht zuletzt ist die Investition eine wichtige Stärkung der heimischen Wirtschaft in der derzeit schwierigen Phase”, zeigt sich Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO), erfreut.

Steigende Kosten

Gleichzeitig warnt Hofinger vor gestiegenen Herstellungskosten. Es brauche neue Ansätze bei der Vergütung von Medikamenten. „Wir fordern daher eine Indexierung bei der Erstattung, wie sie auch in anderen Bereichen wie etwa staatlichen Gebühren gang und gäbe ist”, sagt Hofinger. Nur so könne man die heimische Produktion retten.

Investitionstopf wird größer

Schon im vergangenen Jahr kündigte Sandoz an, mehr als 100 Mio. € in eine moderne Produktionstechnologie für die Herstellung des oralen pharmazeutischen Wirkstoffs Amoxicillin für Antibiotika in Kundl zu investieren. Und auch in Spanien steckte Sandoz im Vorjahr 50 Mio. € in die Entwicklung steriler Wirkstoffe. Zusammen mit dem neuen Projekt sowie den von der österreichischen Bundesregierung versprochenen öffentlichen Mitten von ebenfalls 50 Mio. € erhöht sich die geplante Gesamtinvestition in das Sandoz-Antibiotika-Netzwerk in Europa auf über 250 Mio. €.

Unabhängiges Unternehmen

Wie berichtet gab es zuletzt immer wieder Meldungen von einer Abspaltung der Novartis-Tochter Sandoz mit möglichem Börsengang. Sandoz-CEO Richard Saynor bekräftigt dies ein weiteres Mal: „Sandoz soll unabhängig von Novartis werden”, sagt der CEO. Die jetzige Tochterfirma solle dann ein „hundertprozentiges Spin-off” des Novartis-Konzerns sein, an dem Novartis „keine Geschäftsinteressen mehr habe”, sondern fortan als „Mitbewerber am Markt” agiere.

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