Schmerzmittel: hohe Klagen
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Nach Behördenangaben starben im Jahr 2017 in den USA rund 47.600 Menschen an Überdosen von Schmerzmitteln.
HEALTH ECONOMY Redaktion 06.09.2019

Schmerzmittel: hohe Klagen

In der Opioid-Krise in den USA bereiten sich die Pharmafirmen offenbar auf milliardenschwere Schadenersatzzahlungen vor.

NEW YORK/WIEN. Kritiker werfen Pharmaunternehmen in den USA vor, die Suchtgefahr durch opioidhaltige Schmerzmittel verschleiert und das massenhafte Verschreiben der Medikamente befördert zu haben. Millionen US-Bürger wurden in der Folge süchtig. In weniger als zwei Jahrzehnten starben mehr als 400.000 Menschen an einer Überdosis. Inzwischen werden opioidhaltige Schmerzmittel weniger leicht verschrieben – und viele Süchtige greifen stattdessen auf Heroin oder das hochwirksame Betäubungsmittel Fentanyl zurück, bei denen das Risiko einer tödlichen Überdosis noch höher ist.

Milliardenzahlungen

Laut Medienberichten erklärte sich einer der wichtigsten Opioid-Hersteller des Landes, die Firma Purdue, zur Zahlung von neun bis elf Mrd. € bereit, um einem Mammutprozess im Bundesstaat Ohio zu entgehen. Zuvor war das Pharmaunternehmen Johnson & Johnson im Bundesstaat Oklahoma zur Zahlung von 515 Mio. € verurteilt worden. J&J kündigte umgehend Berufung seiner Pharmasparte Janssen an. „Janssen hat die Opiatekrise in Oklahoma nicht verursacht”, erklärte der Konzern. Es handelt sich um die erste Verurteilung eines Herstellers in den USA wegen dieser Krise. Weitere Klagen sollen folgen. (rüm/ag)

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