Schub für Konzept
© Screenshot primaerversorgung.gv.at
Primärversorgungseinheiten sollen mehrere Ärzte und andere Gesundheitsberufe zusammenbringen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 23.09.2022

Schub für Konzept

Die Regierung will die stockende Umsetzung von Primärversorgungseinheiten jetzt ankurbeln.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die Zielsteuerung im Gesundheitswesen, die Länder, Krankenkassen und Bund an einen Tisch zwingt, um gemeinsame Lösungen zu finden, hat nun positive Auswirkungen. Erstmals ist auch die Umsetzung der Pläne wirklich messbar. Der Nachteil: Es zeigt sich, wo Projekte im Gesundheitswesen stocken oder die Stakeholder säumig sind. Sichtbar wird das jetzt bei der Umsetzung der Primärversorgungseinheiten (PVE), die eine bessere Versorgung im niedergelassenen ärztlichen Bereich bringen soll.

Zu wenige Einheiten

Bis Anfang 2022, so der Plan, sollte es in Österreich 75 Primärversorgungseinheiten – als Netzwerk oder als Ärztezentrum – geben. Aktuell sind es aber erst 53. In Tirol und Vorarlberg gibt es überhaupt noch keine Einrichtungen. Das soll sich nun ändern.

Um diese Ziele zu erreichen, wurde nun die „Plattform Primärversorgung” ins Leben gerufen. Eine Mitgliederorganisation samt Website soll die Vernetzung und den Austausch innerhalb der Community, insbesondere zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen, stärken. „Speziell die Covid-19-Pandemie hat uns gezeigt, dass das Gesundheitssystem resilienter werden muss”, betonte Gesundheitsminister Johannes Rauch anlässlich des Starts der neuen Plattform Primärversorgung. „Die Primärversorgung spielt eine maßgebliche Rolle in der Versorgung, die die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellt. Die Plattform Primärversorgung leistet einen wichtigen Beitrag für den weiteren Auf- und Ausbau von PVE, aber auch zur Attraktivierung für Gesundheitsberufe”, sagte Rauch.

Ziel ist Vernetzung

Auf der Website der Plattform findet sich eine interaktive PVE-Landkarte und Unterstützungsangebote für PVE-Gründer im Rahmen des PVE-Accelerators. Für Mitglieder gibt es zahlreiche Angebote wie Webinare, eine Mediathek oder ein buntes Brett, auf dem Jobs, Praxisstellen und Kooperationspartner gesucht und angeboten werden können. Die Arbeit in PVE erfolgt in multiprofessionellen Teams, in denen Angehörige unterschiedlicher Gesundheits- und Sozial­berufe auf Augenhöhe zusammenarbeiten.

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