Sorge vor Liberalisierung
© APA/Georg Hochmuth
Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres sieht die Autonomie der Ärzte durch gewinnorientierte Investoren gefährdet.
HEALTH ECONOMY Redaktion 01.02.2019

Sorge vor Liberalisierung

Die Ärztekammer warnt vor dem wachsenden Einfluss von gewinnorientiertem Denken im Gesundheitswesen.

WIEN. Die Ärztekammer warnt vor einer Zunahme von monetären Interessen im Gesundheitswesen. „Wenn Geld verstärkt in den Fokus rückt, ist die Unabhängigkeit der Medizin in Gefahr”, betont Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres: „Genauso wie bei den Apotheken, wo Arzneimittelgroßhändler nach Beteiligungen streben, um den Absatz ihrer Produkte abzusichern, versuchen immer wieder Finanzinvestoren, sich in Ordinationen oder ganze Kliniken einzukaufen.”

Patienten in Gefahr

Das Resultat derartiger finanzieller Beteiligungen an Gesundheitseinrichtungen „ist in der Regel nicht das Patientenwohl, sondern wie viel man maximal an jedem Patienten verdienen kann”, kritisiert Szekeres. Das schade oft der Gesundheit der Menschen mehr, als es ihr diene. Der Gesetzgeber sei deshalb gefordert, legistische Voraussetzungen zu schaffen, um den Spielraum finanzkräftiger und gewinnorientierter Investoren einzugrenzen. (red)

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