Spitäler am Limit
© APA/dpa/Fabian Sommer
Urlaube und Krankenstände verschärfen die aktuelle Personalkrise zusätzlich und setzen Spitalsbetreiber unter Druck.
HEALTH ECONOMY Redaktion 22.09.2023

Spitäler am Limit

Gesperrte Betten, verschobene Operationen – Österreichs Spitäler sind schon vor der Grippesaison überlastet.

••• Von Katrin Grabner

WIEN/KLAGENFURT. Zuerst Tirol und die Steiermark, jetzt Kärnten, Wien und Niederösterreich: In den vergangenen Tagen häuften sich Berichte aus heimischen Spitälern von gesperrten Betten und verschobenen Operationen. Und das, obwohl die Influenzasaison offiziell noch nicht einmal begonnen hat.

Angespannte Situation

In den Häusern des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGev) sind derzeit – exklusive AKH – 949 Betten gesperrt. Beim Kärntner Krankenanstaltenbetreiber Kabeg sind es 130 Betten, in den Niederösterreichischen Landeskliniken sind drei Prozent der Betten gesperrt.

Die Gründe dafür, heißt es von allen drei Betreibern, sind vielfältig. In Wien wird auf Sanierungen und Wartungen hingewiesen, in Kärnten auf Urlaube und Krankenstände. Von allen drei Betreibern wird aber auch die angespannte Personalsituation erwähnt. „In der Kabeg können derzeit knapp 50 im Stellenplan ausgewiesene Stellen von diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern nicht besetzt werden”, sagt Kabeg-Zentralbetriebsrat Ronald Rabitsch. In Niederösterreich beschreibt man die Suche nach Personal als „herausfordernd”.
Alle Betreiber beteuern allerdings, dass – auch wenn planbare Operationen teils verschoben werden müssten – die Akutversorgung nicht gefährdet sei.

Coronazahlen steigen

Noch vor Start der Grippesaison verschärft ein steigendes Infektionsgeschehen die Lage. Einerseits würde die Zahl der Krankenstände beim Personal steigen, andererseits auch jene der Corona-Erkrankten, heißt es vom WiGev. 58 Personen seien in Spitälern des WiGev in stationärer Behandlung, drei davon auf der Intensivstation. Man bereite sich schon jetzt auf die kommende Infektionswelle vor.

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