Spitäler an den Grenzen, Impfstoff gibt Zuversicht
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HEALTH ECONOMY Redaktion 13.11.2020

Spitäler an den Grenzen, Impfstoff gibt Zuversicht

Nachrichten über positive Studien zu Corona-Impfstoff treiben Börsen an. In Spitälern ist die Lage aber kritisch.

••• Von Martin Rümmele

MAINZ/WIEN. Ein möglicher Impfstoff gegen das Coronavirus rückt näher. Erstmals wurden diese Woche zu einem Corona-Impfstoff Zwischenergebnisse aus der Phase-III-Studie verkündet. Das Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer teilten mit, ihr Impfstoff biete einen mehr als 90%igen Schutz. Experten warten nun aber noch auf genaue Daten. Biontech und der Pharmariese Pfizer wollten voraussichtlich ab der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen (siehe unten).

54% bereit für die Impfung

Rund 54% der Österreicher würden sich gegen Covid-19 impfen lassen, sollte es einen Impfstoff geben. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Online-Umfrage der GfK unter 1.005 Teilnehmern, die im Auftrag der Wiener Städtischen Versicherung durchgeführt wurde. „2020 ist ein sehr herausforderndes Jahr. Niemand von uns hätte im Jänner gewusst, wie sich die darauffolgenden zehn Monate entwickeln würden”, sagte Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung, am Dienstag. Für 43% stellten das Coronavirus und die daraufhin ergriffenen politischen Maßnahmen eine sehr starke beziehungsweise starke psychische Belastung dar. Bei zwei Drittel habe der psychische Stress nach Ende des ersten Lockdowns aber wieder abgenommen. Doch es blieb insgesamt wenig Raum für Therapien anderer Erkrankungen und Prävention.

Weniger Arztbesuche

„Die Angst vor einer Pandemie und die Angst um die eigene Gesundheit stehen ganz oben auf der Sorgenliste”, betonte Studienautorin Ursula Swoboda von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). 41% gaben an, einen Arzttermin für Kontroll- und Vorsorgeuntersuchungen während des ersten Lockdowns im Frühjahr abgesagt zu haben. „Es ist wichtig, die Menschen aufzufordern, auch in diesen Zeiten ihre geplanten Kontroll- und Vorsorgetermine durchzuführen, weil sie eine Investition in die Zukunft sind”, betonte Wendler. 16% der verschobenen Termine waren sogar solche zur Behandlung oder Therapie einer akuten Erkrankung und somit dringend notwendig.

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