Starke Branche
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Gerald Gschlössl und die Vizepräsidenten Christian Braun und Alexander Hayn (v.l.).
HEALTH ECONOMY Redaktion 16.04.2021

Starke Branche

Insgesamt gibt es über 500.000 Medizinprodukte. Die Branche traf sich nun digital zum Meinungsaustausch.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Österreichs Medizinproduktebranche erzielte im Jahr 2019 rund 9,1 Mrd. € an Umsatz.Indirekt – also inklusive Vorleistung, Konsum und Investitionen – lagen die volkswirtschaftlichen Effekte bei 16,7 Mrd. €. Darüber hinaus sichert die Branche (direkt und indirekt) etwa 56.000 Arbeitsplätze und leistete 2019 1,4 Mrd. € an Steuer- und Sozialabgaben. „Die Zahlen spiegeln wider, wie wichtig Medizinprodukte-Unternehmen mitsamt ihrer Impulswirkung als Wirtschaftsfaktor sind”, betonte Herwig W. Schneider vom Indus­triewissenschaftlichen Institut, (IWI). bei der Hauptversammlung des Branchenverbands Austromed. „Die Unternehmen sorgen für Stabilität in der Krise, und das nicht nur aufgrund ihrer enorm wichtigen Versorgungsleistung für das heimische Gesundheitssystem. Denn jeder Beschäftigte, der in der Krise seinen Job behält, sichert einen zweiten Job in der österreichischen Volkswirtschaft”, rechnete Schneider vor.

Hinter der freiwilligen Interessensvertretung der österreichischen Medizinprodukte-Unternehmen und ihren rund 120 Mitgliedsbetrieben liegt ein außergewönliches Jahr. Präsident Gerald Gschlössl (Lohmann & Rauscher) und Geschäftsführer Philipp Lindinger führten am Wochenende durch die digitale Veranstaltung und berichteten über die Herausforderungen für die Verbandsarbeit im Zuge der Corona-Pandemie.

Forderungen an Politik

Ihre ersten Learnings aus der Krise hat die Austromed im November vergangenen Jahres bereits im „Weißbuch Medizinprodukte” publiziert. (medianet berichtete) Es enthält konkrete Forderungen zur Verbesserung der Versorgungssicherheit mit Medizinprodukten in Österreich und dient als Basis für weiterführende Gespräche mit Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Gschlössl wies auch auf die EU-Verordnung über Medizinprodukte (MDR) hin, die mit Ende Mai 2021 Gültigkeit erlangt. Dies birgt eine Fülle von regulatorischen Herausforderungen für Unternehmen – während benannte Stellen zur Zertifizierung von Medizinprodukten nach wie vor fehlen.

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