Start-up nutzt KI
© IB Lab
ImageBiopsy Lab-Geschäftsführer Richard Ljuhar hilft Radiologen bei der raschen Befundung mittels Algorithmus.
HEALTH ECONOMY Redaktion 15.11.2019

Start-up nutzt KI

Das Wiener Start-up ImageBiopsy Lab hat eine Zulassung der FDA für einen Algorithmus in der Radiologie erhalten.

WIEN. Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend in der Medizin für Diagnosen und auch zur Entwicklung neuer Therapien eingesetzt. Basis dafür sind enorme Mengen an Patientendaten. Dieser Tage gab Google bekannt, seinen bisher größten Cloud Computing-Kunden im Gesundheitswesen unter Vertrag genommen zu haben. Der IT-Gigant schloss sich mit dem zweitgrößten Gesundheitssystem in den USA zusammen, um an Patientendaten zu kommen. Diese gelten im Silicon Valley als Basis für die Entwicklung neuer Therapien – getrieben durch IT-Riesen. Doch auch Österreich mischt in dem neuen Geschäftsfeld mit. Das Wiener Start-up ImageBiopsy Lab gab nun bekannt, dass mit Anfang November der erste in Österreich entwickelte, auf KI basierende Algorithmus für die Anwendung in der Radiologie die US-amerikanische FDA-Zulassung als Medizinprodukt erhalten hat.

Mit der medizinischen Software namens KOALA (Knee Osteoarthritis Labeling Assistant) könne nun der attraktive US-Markt erschlossen werden, teilte das Unternehmen mit. KOALA objektiviert die häufige radiologische Befundung der Kniearthrose. Von dieser langwierigen und lähmenden Krankheit sind weltweit 70 Mio. Patienten betroffen, die Befundung erfolgt in der Regel auf Basis eines Röntgenbilds. KOALA vermisst vollautomatisch die für die Befundung der Arthrose kritischen radiologischen Parameter und liefert innerhalb von wenigen Sekunden eine objektive Zusatzbefundung; die Software fügt sich dabei nahtlos ins bestehende radiologische Umfeld ein, wodurch sowohl das medizinische Personal sowie die Patienten profitieren.

Software für Kniearthrosen

Die bereits in Europa als Medizinprodukt zugelassene Software bietet für Fachärzte eine Reihe von signifikanten Erleichterungen. „Die Freude ist sehr groß, dass ein österreichisches Start-up aus dem 13. Wiener Gemeindebezirk als eines der ersten europäischen Unternehmen eine Zulassung für eine solch komplexe KI-basierte Software erhalten hat”, sagt Geschäftsführer Richard Ljuhar. er bedankt sich bei den langjährigen Unterstützern wie aws Austria Wirtschaftsservice, aws Gründerfonds, FFG, INiTS, LISAvienna, Wirtschaftsagentur Wien. (red)

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