••• Von Katrin Grabner
WIEN. Wer an Lungenhochdruck (pulmonale arterielle Hypertonie, PAH oder PH) erkrankt, hat einen langen Leidensweg vor sich. Neben einer erheblichen gesundheitlichen Belastung dauert es im Schnitt 2,3 Jahre bis zur finalen Diagnosestellung. Die Patientenvereinigung „PH Austria – Initiative Lungenhochdruck” wies nun auf die „weitreichenden” volkswirtschaftlichen Folgen hin und forderte eine Änderung bei den Sozialleistungen.
Laut der Vereinigung zeigt eine neue Publikation, dass erkrankte Personen in der Zeit bis zur finalen Diagnosestellung etwa sechs Mal einen Spezialisten konsultieren und rund zwei Mal hospitalisiert werden müssen. Viele Erkrankte seien außerdem aufgrund ihrer eingeschränkten Belastbarkeit nicht mehr erwerbstätig. „Es ist uns ein Anliegen, den Zugang zu fachlich korrekten Diagnosen und Therapien nicht nur zu erleichtern, sondern auch zu beschleunigen und zu gewährleisten, dass die richtigen Behandlungen auch finanziert werden”, meinte dazu Gerald Fischer, Obmann von PH Austria. Im Hinblick auf Sozialleistungen gibt es laut Fischer „enorme Ungleichheiten” innerhalb unterschiedlicher Regionen in Österreich. Die Bewilligung dieser Sozialleistungen (etwa die Ausstellung von Behindertenausweisen) sowie die medizinische Versorgung sollte seiner Meinung nach auf Basis der Befunde der spezialisierten Kompetenzzentren erfolgen.
Mitsprache gefordert
Ein zentrales Anliegen des Vereins ist außerdem, dass Patientenvertreter in Gremien, wie dem neu eingerichteten Bewertungsboard für Arzneimittel, mit einbezogen werden, „um für mehr Transparenz und Ausgewogenheit zu sorgen”. Etwa 30.000 Menschen in der EU leben mit pulmonaler arterieller Hypertonie. Die Fünf-Jahres-Mortalitätsrate wird, basierend auf Daten des US-amerikanischen Reveal-Registers, mit etwa 43% angegeben.