„Stolz auf Industrie”
© Pharmig/Photo Simonis
Alexander Herzog ist neuer Generalsekretär des Pharmaverbands Pharmig und will mehr Konturen zeigen.
HEALTH ECONOMY Martin Rümmele 21.09.2018

„Stolz auf Industrie”

Alexander Herzog will als neuer Generalsekretär der ­Pharmig Leistungen der Industrie verstärkt kommunizieren.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Seit 1. Juli ist der ehemalige SVA-Manager Alexander Herzog neuer Generalsekretär der Pharmig. Im medianet-Interview sprach er über seine Pläne.

medianet: Wo werden Sie Ihre Schwerpunkte setzen?
Alexander Herzog: Wenn eine neue Führungskraft kommt, bringt das meist einen inhaltlichen und strategischen Wechsel mit sich. Ich bezeichnete mich immer als Manager der Gesundheitsbranche und habe das Ziel, die Organisation zukunftsfit zu machen. Das betrifft das interne Management und die Strukturen, aber auch die Stärkung der Kontakte zu den Mitgliedsfirmen und in die politische Landschaft. Wir müssen die Leistungen der pharmazeutischen Industrie in der Öffentlichkeit auch besser erklären. Viele wissen nicht, wer wir sind, was wir tun und welchen Nutzen wir stiften.

medianet: Wie wollen Sie das anlegen?
Herzog: Das ist natürlich ein langwieriger Prozess. Man sieht oft nur die Kosten und nicht den Nutzen, den Medikamente stiften. Auch nicht, welche Bedeutung die Branche für den Wirtschaftsstandort hat: Die Betriebe haben 18.000 direkte und 63.000 indirekte Beschäftigte in Forschung, Produktion und Vertrieb. Diese Industrie ist eine, auf die die Republik stolz sein kann.

medianet: Das klingt nach rauerem Ton.
Herzog: Überhaupt nicht. Aber es ist notwendig, diese positiven Botschaften entsprechend laut zu artikulieren. Wir haben auch Verantwortung für die Gesundheit der Patienten und sind alle Teil des Systems. Wir sollten uns also nicht Unfreundlichkeiten ausrichten, sondern gemeinsam arbeiten an Verbesserungen.

medianet: Ende des Jahres läuft der Rahmen-Pharmavertrag über Solidarbeiträge der Industrie an die Kassen aus. Kommt ein neuer?
Herzog: Der Korridor der Ausgaben der Arzneimittel liegt über die Jahre stabil zwischen 12 und 13 Prozent. Trotz der hohen Solidarbeiträge der Branche in den vergangenen Jahren kam 2017 ein Preisregulierungsgesetz, das uns zusätzlich aufgebürdet worden ist. Wir sehen im Moment keine partnerschaftlichen Zugang mehr. Die Zahler sprechen von hohen Preissteigerungsraten, die wir nicht nachvollziehen können. Derzeit gibt es keinen Termin und keine Gespräche über einen neuen Vertrag.

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