WIEN. Für heftige Unruhe innerhalb der Pharmabranche und auch unter den Ärzten hat die jüngste Debatte über einen Rechnungshofbericht gesorgt. Die Prüfer empfehlen, dass Ärzte nur noch Wirkstoffe auf ein Rezept schreiben und Apotheken dann jenes Produkt an Patienten abgeben, das sie gerade vorrätig haben. Damit könnten Lieferengpässe umschifft werden, so die RH-Prüfer. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) kann der Idee dieser Wirkstoffverschreibung (aut idem) einiges abgewinnen, Industrie und Ärzte nicht.
Das System verschärfe die bestehenden Probleme. „Insbesondere gefährdet die Wirkstoffverschreibung die Patientensicherheit und dient ausschließlich der Gewinnmaximierung der Apothekerschaft”, schrieben die Ärzte. Immer wechselnde Präparate und Darreichungsformen würden erfahrungsgemäß die Patienten verwirren, reduzieren die Therapietreue und gefährden dadurch die Gesundheit der Patienten, argumentiert auch die Industrie. Sie fürchtet auch, dass die Kassen dann nur noch die billigsten Produkte bezahlen. (red)