Telemedizin als Schlüssel für Corona und die Zukunft
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HEALTH ECONOMY Redaktion 10.04.2020

Telemedizin als Schlüssel für Corona und die Zukunft

In der Krise werden Angebote geschaffen, die oft blockiert wurden. Für Telemedizin bringt Corona einen Boom.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die Coronavirus-Krise zeigt gerade mehr als deutlich: Nicht jeder Arztbesuch muss persönlich stattfinden. Viele Sorgen und Fragen von Patienten können rascher und genauso gründlich digital gelöst werden. Krankenversicherungen haben deshalb Ärzten die Möglichkeit geschaffen, auch telemedizinische Kontakte abrechnen zu können. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und die Ärztekammer empfehlen den Telekontakt sogar. Auch die Möglichkeit eines e-Rezepts wurde geschaffen, wo Ärzte und Apotheker Daten austauschen und vor allem chronische Patienten nicht mehr zum Arzt müssen.

Angebote von Unternehmen

Um Arztpraxen schnell, effizient und sicher im Umgang mit der sich zuspitzenden Situation zu unterstützen, stellt auch das Softwareunternehmen CompuGroup Medical (CGM) allen österreichischen Ärzten (bis auf Widerruf) ihre Videosprechstunde kostenlos zur Verfügung. „Möglicherweise infizierte Personen können so per Videosignal unmittelbar und ohne Ansteckungsrisiko für Ärzte, Personal und Patienten effektiv, profund und persönlich beraten werden”, teilt das Unternehmen mit. Covid-19-Patienten, die sich nach einer Krankenhausbehandlung weiter in häuslicher Quarantäne befinden, sollen mittels Telemonitoring weiter betreut und ihre Vitalwerte überwacht werden, sagt Hannes Reichl, Vorstand für den stationären Bereich bei CompuGroup Medical. Der Privatversicherer Uniqa wiederum hat bekannt gegeben, dass man ab sofort für alle Kunden, die das Zusatzpaket „Akut-Versorgt” abgeschlossen haben, die Möglichkeit zur Telemedizin einführt. „Die ärztliche Beratung findet per Smartphone statt: Die Patienten sitzen zu Hause ihrem Arzt in einer Videokonferenz in Echtzeit gegenüber”, sagt Uniqa-Vorstand Peter Eichler.

Was im Zuge der Coronakrise passiere, sei „ein positiver Brandbeschleuniger hin zu einer moderneren Medizin”, sagt Dietmar Bayer, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Telemedizin. Die Veränderungen würden nun im laufenden System passieren, sagt er: „Wir haben jetzt keinen Pilotbetrieb, sondern stellen Dinge im laufenden Betrieb um.”

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