Im Vorfeld der Regierungsumbildung durch den neuen Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) wurde viel über sein neues Team spekuliert: Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser könnte ins Sozialressort wechseln, hieß es. Wiens Gesundheitslandesrätin Sonja Wehsely werde ihre Nachfolgerin und Sozialminister Alois Stöger könnte überhaupt aus der Regierung ausscheiden.
Seit Stöger in der Regierung ist, wird er in den Medien bei jeder Regierungsumbildung und nach jeder Wahl als nahezu fixer Ablösekandidat gehandelt. Allein: es tritt nie ein. Beinahe könnte man vermuten, dass Gerüchte im Zeitalter elektronischer Medien einfach gern kopiert werden; Recherche wird zu Mangelware. Vielleicht ist es aber auch die mediale Zurückhaltung, die Stöger als fad wirken lässt. Dabei hat er durchaus als Gesundheitsminister eine positive Reformbilanz vorzuweisen: die Sanierung der Kassen, den Start der Gesundheitsakte, den nationalen Ernährungsplan, die Fixierung der Gesundheitsreform, deren Umsetzung nun läuft.
Tatsache ist aber vor allem, dass Stöger – allen Ablösegerüchten zum Trotz – der längstdienende Minister das aktuellen Regierung ist. Der oberösterreichische Gewerkschafter ist seit 2008 im Amt – zuerst bis 2013 als Gesundheitsminister, dann als Infrastrukturminister und nun als Sozialminister. Als solcher hat er allerdings viele Baustellen und wird sich beweisen müssen.
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