••• Von Martin Rümmele
WIEN. Der Gesusndheitsdienstleister Vamed ist auch im Vorjahr weiter gewachsen. Das zwölfte Jahr in Folge stieg das Betriebsergebnis, auch der Auftragsbestand erreichte mit 2,1 Mrd. € (plus 9%) einen Höchstwert, sagte Vorstandschef Ernst Wastler. 2017 setzte die Vamed 1,2 Mrd. € um, ein Plus von 6%. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 10% auf 76 Mio. € und der Jahresüberschuss um 11% auf 51 Mio. €. Mittlerweile macht die Vamed knapp 70% ihres Umsatzes im Ausland.
In 84 Staaten aktiv
Der mehrheitlich zum deutschen Fresenius-Konzern gehörende Gruppe managt in 84 Ländern Polikliniken, Universitätskrankenhäuser, Rehazentren, aber auch Thermen wie die Therme Wien – oft gemeinsam mit der öffentlichen Hand in sogenannten Public Private Partnerships. In Österreich ist die Vamed auch am Krankenhausmarkt präsent, etwa mit der technischen Betriebsführung des Wiener AKH. 2017 hat der Konzern gemeinsam mit der Meduni Wien in Gars am Kamp ein Gender-medizinforschungszentrum eröffnet.
In St. Veit im Pongau wurde, wie berichtet, Österreichs erste Krebs-Reha für Kinder und deren Angehörige gebaut. „Damit sind wir der größte private Reha-Anbieter in Österreich”, sagt Wastler. Zudem bekam die Vamed den Zuschlag für die Errichtung von Strahlentherapiezentren im Krankenhaus Hietzing und am SMZ-Ost, Auftraggeber ist der Wiener Krankenanstaltenverbund. Das ist der 25. PPP-Auftrag der Vamed.
Auch im Ausland war die Vamed voriges Jahr aktiv: In fünf neuen Märkten hat der Konzern Fuß gefasst, darunter in Spanien und Dänemark. Im deutschen Duisburg hat die Vamed einen Sterilgutspezialisten mehrheitlich übernommen und ist damit in dem Bereich Marktführer in Deutschland. In der Schweiz sind die Wiener nun der zweitgrößte private Reha-Anbieter, im Vorjahr kaufte man die Rehaklinik Seewis in Graubünden. Obwohl die Vamed 72% ihres Umsatzes in Europa macht, ist sie auch in fernen Ländern präsent: Der Afrika-Anteil liegt bei 8%. Wastler hofft, dass er nächstes Jahr wieder steigt, denn 2017 machte dem Konzern dort die Rohstoffpreisentwicklung zu schaffen. Viele Länder seien sehr von Erdöleinnahmen abhängig, daher sei die Finanzierung schwierig gewesen, zudem habe der Internationale Währungsfonds (IWF) die Staatshaushalte „reglementiert”. In Asien beziehungsweise der Pazifikregion macht die Vamed 16% ihres Umsatzes, 4% in Lateinamerika.
Mehr als 50% Dienstleistung
Heuer will die Vamed organisch wachsen und sich aufs Dienstleistungsgeschäft konzentrieren; dessen Anteil hat im Jahr 2017 erstmals die 50%-Marke überstiegen.