Von China überholt
© Screenshot IFPMA
Pharmabosse Der Verband IFPMA und CEOs mehrerer Konzerne berichteten über die Impfstoff­produktion.
HEALTH ECONOMY Redaktion 10.09.2021

Von China überholt

Die Pharmachefs von Pfizer, Merck, Johnson & Johnson und Roche gaben gemeinsam einen Coronaausblick.

GENF/NEW YORK. Eine Premiere in der Pharmabranche brachte am Dienstag eine internationale Pressekonferenz des in Genf sitzenden Handelsverbandes innovativer biopharmazeutischer Unternehmen IFPMA: Albert Bourla, CEO von Pfizer, Belén Garijo, CEO von Merck, Paul Stoffels, CSO von Johnson & Johnson, und Bill Anderson, CEO von Roche Pharmaceuticals, berichteten gemeinsam über Fortschritte in der Impfstoffproduktion.

Weltweit werden demnach bis Ende September 7,5 Mrd. Dosen weltweit produziert. Bis Ende 2021 werden 12 Mrd. Impfstoffe produziert, und wenn es keine größeren Engpässe gibt, wird die Gesamtproduktion von Impfstoffen bis Juni 2022 auf über 24 Mrd. geschätzt. Bis Jänner 2022 soll es somit für jeden Erwachsenen auf allen Kontinenten ausreichend Impfstoffe geben, versprachen die Konzernbosse.
Allerdings: Die Hälfte dieser Impfstoffe komme von chinesischen Impfstoffentwicklern, sagten die westlichen Pharmachefs. Die Pharmaindustrie gerät so weiter in Hintertreffen gegenüber den Chinesen, die auch schon viele Wirkstoffe für den Westen herstellen. Basis für die vorgelegten Zahlen sind Berechnungen der auf Unternehmens- und Wissenschaftsdaten spezialisierten Firma Airfinity in Genf.

Hohe Wirksamkeit

Aktuell sei fast jeder dritte Mensch auf der Erde vollständig geimpft. Jüngste Daten zeigten, dass die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Infektion und vor allem gegen schwere Verläufe sehr hoch sei. Dies gelte auch für die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus, betonten auch die Pharmabosse. Die USA, Kanada, die EU und Großbritannien würden Ende September über so viele Impfdosen verfügen, dass sie ohne weiteren Schaden für eigene Impfkampagnen rund 500 Mio. Dosen an andere Staaten weitergeben könnten, rechnete Airfinity-Chef Rasmus Bech Hansen vor.

2022 werde die Versorgung mit Impfstoffen zum Beispiel für Afrika so gut sein, dass sich nicht mehr die Frage stellen werde, ob man sich impfen lassen könne, sondern – analog zu Europa und den USA – ob sich die Menschen impfen lassen wollten, meinte Pfizer-Chef Bourla.

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