Vorsorge soll helfen
© SVS/Csaky
Edgar Wutscher (Ärztekammer), Peter Lehner und Hans Aubauer (beide SVS) wollen Krankheitsprävention ausbauen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 24.02.2023

Vorsorge soll helfen

Die Krankenkassen wollen entgegen ihrem gesetzlichen Auftrag künftig auch die Prävention forcieren.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die Krankenkassen sind per Gesetz zur Finanzierung und Organisation der Krankenbehandlung verpflichtet, das System ist damit auch darauf ausgerichtet. Vorsorge kommt dabei nicht vor. Prävention erstreckt sich meist auf Impfungen und für die sind der Bund und Länder zuständig. Die Präventionsausgaben machen deshalb nicht einmal fünf Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben aus.

Kosten senken

Geht es nach den Krankenversicherungen, soll sich das künftig ändern. Angesichts der aktuellen und künftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen bietet die Prävention die Chance, der Krankheitslast in der Bevölkerung entgegenzuwirken und damit direkt und indirekt Kosten einzusparen.

„Die SVS investiert 2023 stark in Prävention. Mit der Initiative ‚Gemeinsam vorsorgen' wird ein effektiver Anreiz für SVS-Versicherte geschaffen, eine Vorsorgeuntersuchung zu absolvieren”, betont Peter Lehner, Obmann der Sozialversicherung der Selbständigen, und erläutert damit auch das für die Sparte Krankenversicherung prognostizierte Minus von 65,8 Mio. € in der Gebarungsvorschau für das Jahr 2023. Dieses Minus ist, so die aktuelle Kalkulation, kurzfristig. Für 2024 ist bereits wieder ein positives Ergebnis in Höhe von 40 Mio. € kalkuliert. Mit der Präventionsinitiative „Gemeinsam vorsorgen” erhalten alle Versicherten, die eine Vorsorgeuntersuchung absolvieren, einen 100 €-Bonus. Das gilt für all jene, die bei der SVS krankenversichert sind, und ihre mitversicherten Angehörigen. Für die Auszahlung gilt das „No-Stop”-Prinzip. Es muss kein gesonderter Antrag für den Bonus gestellt werden, sondern die Auszahlung erfolgt mit der Abrechnung des Arzthonorars. Bislang wurden bereits 75.000 Vorsorge-Hunderter ausgezahlt.

Einbindung von Ärzten

Auch sonst will Lehner, der auch Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger ist, die Prävention stärken, betonte er bei einem Pressegespräch mit dem Vizepräsidenten der Österreichischen Ärztekammer und Obmann der Bundeskurie der niedergelassenen Ärzte, Edgar Wutscher: „Vorsorge ist besser als Nachsorge.”

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