Warten auf Impfung
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Noch ist offen, wann die Corona-Impfung in die Breite und auch in die Betriebe gehen kann; Experten rechnen mit März.
HEALTH ECONOMY Redaktion 15.01.2021

Warten auf Impfung

Unternehmen und ihre Betriebsärzte warten auf die Impfung. Diskutiert wird noch, wer zur kritischen Infrastruktur gehört.

••• Von Katrin Pfanner

WIEN. Die großen heimischen Betriebe stehen mit ihren Betriebsärzten für die Corona-Impfung bereit und rechnen mit einer Verabreichung ab Februar. Laut Wirtschaftskammer wäre es machbar, in rund 2.400 Betrieben mehr als 500.000 Menschen zu impfen. Dies müsse praxis­tauglich und daher „so digital wie möglich” funktionieren. Private Bestellungen werden von den Impfstoffherstellern aber nicht entgegengenommen.

Betriebsärzte sind startklar

Zentrale Frage ist deshalb auch, wer zur kritischen Infrastruktur gehört – und damit vorgereiht wird. Denn der Impfstoff ist knapp und bis zur Durchimpfung der Bevölkerung wird wohl bis zum Sommer dauern. Die OMV, ein Unternehmen der kritischen Infrastruktur, ist vorbereitet, die Impfdosen über die eigenen Betriebsärzte zu verimpfen. Die Beschaffung des Impfstoffs erfolge über die Bundesbeschaffungsagentur, der Bedarf sei bereits angemeldet worden, berichtet die APA. Ziel sei es, allen Beschäftigten eine Impfung anzubieten. Bei der Österreichischen Post, die ebenfalls zur kritischen Infra­struktur gehört, werden die Impfdosen mit der zweiten Welle der Impfungen erwartet; die Struktur, um diese dann konzernintern zu verabreichen, sei ebenfalls vorhanden. Gleiches vermeldet auch die teilstaatliche Telekom Austria, auch hier sei man in der Lage, die Impfungen selbst durchzuführen, wie dies schon bei der Grippe-Impfung angeboten werde.

Welche Mengen welchen Impfstoffs und auch Fragen der Logistik – Stichwort Kühlung – sei noch in Abklärung mit den zuständigen Behörden. Das Gleiche gilt auch für die ÖBB. Der Stromkonzern Verbund will ebenfalls auf betrieblicher Ebene impfen.

Komplexe Aufbereitung

Großkonzerne der heimischen Industrie arbeiten ebenfalls schon autonom und testen auch ihre Belegschaft weitgehend regelmäßig auf Corona. Informationen über den Zugang zum Impfstoff fehlen in der Privatwirtschaft aber so gut wie durchgängig. Ob auch hier die Betriebsärzte impfen, ist noch offen. Vor allem die Aufbereitung der zu kühlenden Impfstoffe von Biontech / Pfizer und Moderna erfordert auch eine komplexe Logistik. Sind die Impfstoffe einmal aufgetaut, sollten sich auch rasch verimpft werden.

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