••• Von Martin Rümmele
WIEN. Die Unfallversicherung AUVA hat ihre Bilanz für 2019 vorgelegt. Und die zeigt eine grundsätzliche Veränderung beim Thema Gesundheit am Arbeitsplatz. 2019 wurden demnach 161.236 Schadensfälle von der AUVA anerkannt, 105.449 waren Arbeitsunfälle Erwerbstätiger und 54.589 in Ausbildung Befindlicher. Die Unfallrate liege damit weiter auf einem Rekordtief. 14.382 Unfälle ereigneten sich auf dem Weg zur oder von der Arbeit, weitere 1.198 Fälle betrafen Berufskrankheiten.
Die Entwicklungen im Detail: Die Zahl der Arbeitsunfälle Erwerbstätiger ging gegenüber 2018 noch einmal leicht zurück (minus 0,9%). Gestiegen ist hingegen die Zahl der Unfälle von Schülern, Studierenden und Kindergartenkindern im verpflichtenden Kindergartenjahr (plus 1,5%) sowie jene der Berufskrankheiten (plus 5,1%).
Die höchste Unfallrate hatte der Bausektor mit 64,3 Arbeitsunfällen pro 1.000 Beschäftigungsverhältnissen, gefolgt von Wasserversorgung und Abfallentsorgung (52,4). Die häufigsten Ursachen waren Kontrollverlust über Maschinen, Transportmittel und Werkzeuge, Sturz und Absturz sowie unkoordinierte Bewegungen, Zusammenstöße oder Treten auf scharfe Gegenstände.
Asbest-Spätfolgen spürbar
Bei Berufskrankheiten lag erneut die Schwerhörigkeit durch Lärm an der Spitze, gefolgt von Hauterkrankungen und asbestbedingten Erkrankungen von Lunge, Kehlkopf oder Rippenfell. Die aktuellen Asbesterkrankungen sind meist Spätfolgen einer lange zurückliegenden Exposition, die Verwendung des Materials ist seit 1990 verboten.
Die AUVA finanziert ihre Aufgaben fast zur Gänze aus den Beiträgen der Dienstgeber und übernimmt dafür die Haftung für Arbeitsunfälle und das Auftreten von Berufskrankheiten.