••• Von Martin Rümmele
WIEN. Die Zahl der Mammografien und Koloskopien ist im Vorjahr jeweils um rund 13% im Vergleich zu 2019 zurückgegangen. Vor diesen dramatischen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Brust- und Darmkrebsvorsorge warnten Gewerkschaftsbund (ÖGB), Gesundheitskasse (ÖGK) und Ärztekammer bei einem Medientermin. „Die Folgeerkrankungen werden erst auftauchen”, sagte ÖGK-Vizeobmann Andreas Huss. „Und sie werden schwerer auftauchen, als sie mit guter Vorsorge gewesen wären.”
Schwerere Erkrankungen
Daten zu den Auswirkungen gibt es auch laut Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres noch nicht, Einzelfälle seien aber bereits zu beobachten. „Patienten sind mit fortgeschritteneren Erkrankungen ins Spital gekommen, als das vorher der Fall war”, sagte Szekeres in dem Online-Gespräch. „Wenn ich einen Tumor nicht rechtzeitig erkenne, dann kann es sein, dass ich ihn nicht mehr wirkungsvoll behandeln kann”, warnte der Mediziner. Das Problem dabei: Auch in den ersten Monaten 2021 sind die Vorsorgeuntersuchungen noch nicht wie eigentlich erhofft, wieder angestiegen. Der Nachholeffekt dürfte also ausbleiben.