Widerstand gegen Privatklinik
© APA/Hans Klaus Techt
Das Rektorat sieht im Bau einer Privatklinik auf AKH-Gelände eine Fehlentwicklung.
HEALTH ECONOMY 29.05.2015

Widerstand gegen Privatklinik

Bauvorhaben Primarärzte befürchten Einschränkungen für Forschung und Lehre

Wien. Die Pläne der Gemeinde Wien, die Uniqa und die Wiener Städtische auf einem rund 5.000 Quadratmeter großen Grundstück auf dem Gelände des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) Wien ein Privatspital errichten zu lassen, stoßen offenbar auf massiven Widerstand vonseiten des Primarärztekollegium des AKH Wien ebenso wie von Rektorat, Universitätsrat und Senat.

Christoph Zielinski, Sprecher der Primarärzte des AKH Wien, sagt: „Es bestand Konsens darüber, dass es viel interessanter und visionärer wäre, am Beispiel anderer Universitätsstädte zu lernen und rund ums AKH Wien einen ‚Medical Hill' mit Laborgebäuden, Biotechfirmen und Schwerpunktzentren – zum Beispiel für die ‚Personalisierte Medizin' – zu errichten.” Durch den Bau einer Privatklinik würden die von der MedUni Wien geplanten Erweiterungen der Räumlichkeiten für Forschung und Lehre stark eingeschränkt, und das Konzept eines übergreifenden Science Campus wäre so nicht mehr realisierbar. „Das zur Diskussion stehende AKH-Gelände sollte für Innovation in Wissenschaft, Forschung und Lehre genützt werden. Private Kliniken können genauso gut an einem anderen Ort gebaut werden.”

Andere Argumente

Andere Argumente werden von der AKH-Führung angeführt. Derzeit sei mit der MedUni ein baulicher Masterplan in Arbeit, der zwei zusätzliche Gebäude für Forschung und Lehre vorsehe. Grundflächen, die für den Betrieb des AKH nicht benötigt werden, stünden der Stadt zur Projektentwicklung zur Verfügung und dies sei bei dem betroffenen Teilgrundstück der Fall. Die Uniqa versichert, dass man lediglich die in die Jahre gekommene Privatklinik Confraternität mit derselben Bettenanazahl neu errichten wolle.(um)

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