Wo Personal fehlt
© FH Salzburg / Neumayr
Im Gesundheits- und Pflegebereich fehlen zunehmend Arbeitskräfte. Die Arbeiterkammer fordert Entlastungen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 18.02.2022

Wo Personal fehlt

Analyse zeigt, dass Personalsuche im Gesundheits-, Pharma- und Sozialsektor immer schwieriger wird.

••• Von Katrin Pfanner

WIEN / LINZ. Die Coronapandemie hat den Personalmangel im Gesundheitsbereich deutlich aufgezeigt. Nun ist auch mit Daten belegt, dass die Zahl der Stellenanzeigen im Gesundheits- und Sozialbereich kräftig angestiegen ist. Im zweiten Halbjahr 2021 wurden über 60 % mehr Stellen in diesen Branchen angeboten als vor Corona, vor allem in Wien, Oberösterreich und Salzburg, geht aus einer aktuellen Auswertung des Jobportals karriere.at hervor. „In Österreich wird es immer schwieriger, geeignetes Personal im Gesundheits-, Pharma- und Sozialsektor zu finden”, erklärt karriere.at-Chef Georg Konjovic in einer Aussendung. Die sogenannte Covid-Klarheit habe zudem bei einigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in von der Pandemie stark geforderten Branchen dazu geführt, den Job oder die Branche zu wechseln.

Die Jobplattform hat mehr als 270.000 geschaltete Stelleninserate im zweiten Halbjahr 2021 analysiert. Die Auswertung erfolgte im Rahmen eines eigenen Arbeitsmarktreports unter wissenschaftlicher Begleitung eines Experten der FH Oberösterreich.

Ausbildungsoffensive

Dort berichtet auch die Arbeiterkammer Oberösterreich von Problemen im Pflegebereich. Die Arbeit in den oberösterreichischen Alten- und Pflegeheimen werde immer fordernder. „Beschäftigte sind mehr und mehr am Limit, nicht erst seit Ausbruch der Coronapandemie. Immer mehr Betten werden gesperrt, weil zu wenig Beschäftigte da sind, um eine würdevolle Pflege leisten zu können”, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Er fordert eine Studie zur Personalberechnung in den Heimen, ein sofortiges Aufstocken beim Personal um 20% sowie eine Ausbildungsstrategie im Pflegebereich.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL