••• Von Katrin Grabner
WIEN. Hohe Eigentumsquote, gesunkene Zufriedenheit und finanzielle Herausforderungen – der aktuelle „Wohnmonitor Alter 2023” wirft einen Blick auf die Wohnsituation der Österreicher und Österreicherinnen über 60 Jahre. Die Untersuchungen wurden wie schon 2018 vom Kompetenzzentrum für Gerontologie und Gesundheitsforschung der Karl Landsteiner Privatuniversität in Zusammenarbeit mit SeneCura, dem privaten Betreiber von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen laut Studienautor Franz Kolland den negativen Einfluss der Corona-pandemie und der hohen Inflation: Gaben 2018 noch 55% der Befragten an, sehr zufrieden mit ihrer Wohnsituation zu sein, sind es 2023 nur noch 49%. Besonders „unzufrieden” sind hier Alleinlebende, fast ein Viertel von ihnen gibt an, „wenig zufrieden” zu sein. Bei den Personen in Mehrpersonenhaushalten sieht das nur jede zehnte Person so. Ein Umzug ist trotzdem für 62% der Befragten unwahrscheinlich – 2018 waren es 50%. Eine mögliche Erklärung könnte laut Kolland auch hier die aktuelle Teuerungswelle sein.
Aber auch das Vertraute ist beim Wohnen wichtig für die Generation 60 plus. Sie wollen auch bei schlechterem gesundheitlichen Zustand im eigenen Zuhause bleiben. Um „Aging in Place” möglich zu machen, setzt ein Großteil (82%) auf Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst, 66% auf die Betreuung durch Angehörige.
Zu Hause altern bevorzugt
Pflegeheime sind für die Befragten weniger attraktiv. Laut Kolland könnte das daran liegen, dass Heime während der Pandemie als ungünstige Wohnform hinsichtlich der gesundheitlichen Situation der Bewohner gezeigt wurden. Ein Einzug in eine dieser Einrichtungen wird aber nicht dezidiert abgelehnt: 55% der Befragten geben an, dass sie, wenn der pflegerische Bedarf dafür gegeben sei, in ein Pflegeheim ziehen würden.
Damit ältere Menschen länger zu Hause leben könnten, bräuchte es entsprechende Förderungen, die dabei unterstützen, Wohnräume barrierefrei und altersgerecht machen zu können, kommentiert Peter Kostelka, Präsident des Pensionistenverbands Österreich.