Aufwärtstrend unterbrochen
© UniCredit Bank Austria Lukas Bezila
Stefan_Bruckbauer
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 28.06.2024

Aufwärtstrend unterbrochen

Der im Juni auf 43,6 Punkte gesunkene UniCredit Bank Austria EMI ist ein herber Rückschlag für Österreichs Industrie auf dem Weg zur Erholung.

WIEN. Die zuletzt positive Entwicklung in der österreichischen Industrie fand ein abruptes Ende. „Statt der erwarteten Fortsetzung des leichten Aufwärtstrends der vergangenen Monate sank der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex im Juni deutlich auf 43,6 Punkte. Der Indikator hat sich damit noch weiter von der Marke von 50 Punkten entfernt, die Wachstum in der heimischen Industrie signalisiert“, meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer und ergänzt: „Die ermutigenden Ergebnisse des Vormonats bestätigten sich leider nicht. Die Hoffnung auf eine Erholung in der Industrie hat sich zeitlich wieder ein Stück nach hinten verschoben, zumal auch im europäischen Umfeld die Stabilisierungstendenz in der Industrie einen Rückschlag erlitten hat.“

In der Eurozone sank der vorläufige Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie auf 45,6 Punkte, den tiefsten Wert des laufenden Jahres. Eine sich vertiefende Nachfrageschwäche auf den Exportmärkten sorgte für deutliche Produktionsrückgänge sowohl in Deutschland als auch in Frankreich. „Trotz eines sich global verbessernden Wirtschaftsumfelds kommt die österreichische Industrie, belastet durch die Rückschläge in Europa, nicht in die Gänge“, meint Bruckbauer und fasst die Ergebnisse der monatlichen Umfrage unter den österreichischen Einkaufsmanagern der verarbeitenden Industrie wie folgt zusammen: „Die Auftragseingänge aus dem In- und Ausland nahmen im Juni massiv ab, die Produktionsleistung wurde deutlich zurückgefahren und die Reduktion des Personals beschleunigt vorangetrieben. Ein vorsichtiges Lagermanagement führte zu geringeren Einkaufsmengen und in weiterer Folge zu sinkenden Lagerbeständen. Während die Nachfrageschwäche Preisnachlässe im Verkauf auslöste, nahmen die Kosten jedoch erstmals seit Anfang 2023 zu.“

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