Nachhaltig per Zug
© Lenzing/Neumayr
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 28.08.2020

Nachhaltig per Zug

China steht auf nachhaltig produzierte Fasern – die hat Lenzing und schickt sie via Seidenstraße gen Osten.

WIEN. Erstmals in der Geschichte Österreichs sendet ein heimisches Unternehmen zu 100% in Österreich produzierte Ware per Zug direkt nach China. Aufgrund der hohen Nachfrage chinesischer Marken und Händler an nachhaltig produzierten Fasern wird Lenzing erstmalig Fasern der beiden österreichischen Produktionsstandorte Lenzing und Heiligenkreuz per Zugtransport direkt zu den Kunden nach China überstellen. Die nach China transportierten Lyocell­ und Modalfasern werden für die Modewelt zu Textilien weiterverarbeitet.

Doppelt so schnell wie Seeweg Der am Güterbahnhof Wien Süd gestartete Zug bringt 41 Container mit Lyocell­ und Modalfasern der Marke Tencel mit einem Gesamtwarenwert von 1,8 Mio. € direkt zu den Kunden nach China. Auf seiner 16­tägigen Reise nach Shanghai wird der Zug insgesamt 10.460 Kilometer zurücklegen und dabei sieben Länder passieren. „Mit diesem neuen Transportweg können wir die hohe Nachfrage unserer Kunden nach nachhaltig produzierten Fasern schneller bedienen. Die dringend benötigten Fasern kommen dank Zugtransport doppelt so schnell als auf dem üblichen
Seeweg bei unseren Kunden in China an“, so Stefan Doboczky, Vorstands vorsitzender der Lenzing Gruppe. Bereits bei der Anlieferung des nachwachsenden Rohstoffs Holz in ihre Werke macht Lenzing seit Langem sehr gute Erfahrungen mit dem Bahntransport. Knapp 70% des am Standort Lenzing verarbeiteten Holzes werden bereits auf dem Schienenweg angeliefert.

Güterverkehr auf Schiene „Unser erklärtes Ziel ist die vermehrte Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Die Schiene ist die einzige Möglichkeit, Klimaziele und Wirtschafts­ und damit Transportwachstum zu vereinen. Daher sind wir gerne bei diesem einmaligen Projekt für unseren langjährigen Kunden dabei“, so Thomas Kargl, Vertriebsvorstand ÖBB Rail Cargo Group. Auch Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, will die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene vorantreiben. So sei dieser Zug ein Baustein für den Klimaschutz, sagt die Ministerin, die sich überzeugt zeigte, dass dieses Beispiel Schule machen werde.

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