Silberne Ergebnisse
© AMAG Austria Metall AG/APA-Fotoservice Leitner
Helmut Kaufmann, AMAG CEO
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 23.02.2024

Silberne Ergebnisse

Ihre einzigartige Aufstellung ermöglichte der AMAG Austria Metall AG eine gute Geschäftsentwicklung im Jahr 2023.

WIEN/RANSHOFEN. Die AMAG Austria Metall AG konnte durch ihre breite Aufstellung dem insgesamt eingetrübten Wirtschaftsumfeld sehr gut begegnen und eine gute Ergebnisentwicklung in allen operativen Segmenten erwirtschaften. Am Produktionsstandort in Kanada zeigte sich ein anhaltend stabiler Elektrolysebetrieb bei Vollauslastung. Am Hauptsitz in Ranshofen wurde die Produkt- und Branchenvielfalt optimal eingesetzt und flexibel auf Nachfrageänderungen reagiert.

Helmut Kaufmann, Vorstandsvorsitzender der AMAG: „Die Stabilität und Flexibilität der AMAG haben sich auch im Geschäftsjahr 2023 wieder bewährt. Mit einem erzielten EBITDA von 188 Mio. Euro konnten wir das bislang zweithöchste operative Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erwirtschaften. Die angekündigten Optimierungen im Working Capital wurden erfolgreich umgesetzt und trugen wesentlich zum Rekord-Cashflow von 181 Mio. Euro bei. Es ist uns im Geschäftsjahr 2023 zudem gelungen, mit der Errichtung einer Bandveredelungsanlage das größte Investitionsprojekt der letzten Jahre im Zeit- und Budgetplan umzusetzen.“

Die Zahlen im Detail
Die Umsatzerlöse lagen infolge der niedrigeren Absatzmenge sowie des geringeren Aluminiumpreis- und Prämienniveaus bei 1.459,2 Mio. € nach 1.726,7 Mio. € im Vorjahr. Der durchschnittliche 3-Monats-Aluminiumpreis reduzierte sich um 16% von 2.713 USD/t im Vorjahr auf 2.285 USD/t im Geschäftsjahr 2023. Mit 425.800 Tonnen lag der Gesamtabsatz, bedingt durch den marktbedingten Nachfragerückgang, unter dem Vorjahresniveau (442.000 Tonnen).

Das erzielte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stellt mit 188,4 Mio. € das zweithöchste operative Ergebnis der AMAG dar (2022: 247,1 Mio. €). Unverändert profitierte das Segment Metall von einer Vollauslastung in der kanadischen Elektrolyse. Das insgesamt deutlich niedrigere Aluminiumpreis- und Prämienniveau bei zugleich höheren Rohstoffkosten (in Relation zum Aluminiumpreis) wirkte sich ergebnismindernd aus. Am Standort Ranshofen konnte das Segment Gießen das stabile Marktumfeld in der Automobilindustrie sehr gut nutzen und die Absatzmengen im Vergleich zum Vorjahr leicht steigern. Im Segment Walzen wurden die deutlichen Nachfragerückgänge bei industriellen Anwendungen, Sport- und Architekturprodukten durch signifikante Anstiege im Transportsektor erheblich kompensiert. Die erzielte EBITDA-Marge der AMAG-Gruppe lag bei 12,9% (2022: 14,3%).

Unter Berücksichtigung der Abschreibungen in Höhe von 86,0 Mio. € (2022: 87,5 Mio. €) konnte ein Betriebsergebnis (EBIT) von 102,4 Mio. € erwirtschaftet werden (2022: 159,7 Mio. €). Das Ergebnis nach Ertragsteuern spiegelt mit 66,4 Mio. EUR die solide Geschäftsentwicklung im Jahr 2023 wider (2022: 109,3 Mio. €).

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit konnte um 110% deutlich auf 180,9 Mio. € gesteigert werden (2022: 86,1 Mio. €). Insbesondere die Optimierungen im Working Capital und das niedrigere Aluminiumpreisniveau sind dafür verantwortlich. Das solide Ergebnis wirkt sich zudem positiv auf die Cashflow-Entwicklung aus. Für Investitionen wurden im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 93,8 Mio. € nach 74,9 Mio. € im Vorjahr ausgegeben. Damit zeigte sich ein signifikanter Anstieg im Free Cashflow auf 87,1 Mio. € (2022: 11,1 Mio. €).

Die Bilanzkennzahlen der AMAG-Gruppe spiegeln eine unverändert stabile finanzielle Aufstellung wider. Das Eigenkapital wurde auf 746,3 Mio. € im Vergleich zum Bilanzsstichtag des Vorjahres (710,3 Mio. €) erneut gesteigert. Die Eigenkapital-quote konnte auf 46,1 % per 31. Dezember 2023 deutlich erhöht werden (39,6%).

Die Nettofinanzverschuldung wurde von 393,3 Mio. € per Jahresultimo 2022 auf 364,3 Mio. € per Ende 2023 reduziert. Der Verschuldungsgrad (Gearing-Ratio) konnte zum Ende des aktuellen Berichtsjahres auf 48,8% reduziert werden (31. Dezember 2022: 55,4%).

Dividendenvorschlag und Ausblick
Der Vorstand und der Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 1,50 € je Aktie vorschlagen. Dies entspricht einer Dividendenrendite von rund 5,6%, bezogen auf den Jahresschlusskurs der AMAG-Aktie von 26,70 €. Die Hauptversammlung wird am 11. April 2024 stattfinden. Dividenden-Zahltag ist am 18. April 2024.
Die breite Aufstellung der AMAG-Gruppe ermöglichte im Geschäftsjahr 2023 trotz des insgesamt eingetrübten und zum Teil rezessiven Wirtschaftsumfelds eine solide Geschäftsentwicklung. Aktuelle Prognosen gehen auch im Jahr 2024 von einer verhaltenen Konjunkturentwicklung aus. Damit sei auch im Geschäftsjahr 2024 mit einem herausfordernden Marktumfeld zu rechnen, wobei sich die Industrien weiterhin unterschiedlich stark beeinflusst zeigen werden.
Aus heutiger Sicht lasse sich die Geschäftsentwicklung in den einzelnen operativen Segmenten der AMAG laut Kaufmann wie folgt darstellen:

Im Segment Metall sei weiterhin eine hohe Produktion von Primäraluminium in der Beteiligung an der kanadischen Elektrolyse Alouette zu erwarten. Damit werde die Ergebnisentwicklung auch künftig durch die Preisentwicklungen, insbesondere für Aluminium und Rohstoffe (v.a. Tonerde und Petrolkoks) bestimmt. Für das Segment Gießen sei vor allem die Entwicklung der Automobilindustrie bedeutend. Derzeit sei auch im Jahr 2024 mit einer soliden Nachfrage nach Recycling-Gusslegierungen zu rechnen. Bei einer anhaltend hohen Produktivität geht der AMAG-Vorstand damit von einer guten Geschäftsentwicklung im Jahr 2024 aus. Im Segment Walzen werde das breite Portfolio weiterhin genutzt, um flexibel auf das Marktumfeld zu reagieren. Aus heutiger Sicht sei von einem weiteren Mengenanstieg im Transportbereich auszugehen. Inwieweit sich eine Erholung in der Nachfrage nach industriellen Anwendungen, Sport- und Architekturprodukten zeigt, werde u.a. von der Konjunktur- und Zinsentwicklung abhängen.
Ein Ergebnisausblick in Form einer EBITDA-Bandbreite sei zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der unsicheren Markt- und Wirtschaftsentwicklung allerdings verfrüht, so Kaufmann abschließend.

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