Paris. Mit einer Umsatzsteigerung um knapp neun Prozent auf 5,55 Mrd. € konnte Hermès seine Stellung am internationalen Luxusmarkt auch 2017 wieder eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Signifikante Zuwächse verzeichneten praktisch alle Bereiche und Märkte. Die Parfüm-Sparte konnte vor allem wegen des erfolgreichen Launches von Twilly d’Hermès, das heuer bei den Duftstars sowohl in der Kategorie „Damen Prestige” als auch „Bester Flakon” den Sieg errungen hatte, kräftig zulegen.
Das mit Abstand größte Segment sind aber Taschen und Lederwaren, mit denen im Vorjahr ein Umsatz von 2,8 Mrd. € (+9,7%) erzielt wurde.
Neue Fabrik eröffnet
Um die stark steigende Nachfrage in diesem Segment – vor allem nach Handtaschen – befriedigen zu können, werden die Produktionskapazitäten weiter ausgebaut. Nach den beiden Fabriken in Saint-Junien und Val-de-Reuil, die im Vorjahr eröffnet wurden, folgt jetzt eine weitere – die bereits 16. – in Allenjoie, einem kleinen Ort im Department Doubs.
In dieser Region nahe der Schweizer Grenze betreibt Hermès bereits zwei Lederwaren-Werke, eines in Seloncourt (seit 1996), und die Manufaktur in Héricourt ist seit zwei Jahren in Betrieb.
„Die neue Manufacture de l’Allan belegt unser Engagement für die handwerkliche Produktion und die Schaffung von qualifizierten Arbeitsplätzen in Frankreich”, erklärt Hermès-CEO Axel Dumas. Von den 650 neuen Stellen, die im Vorjahr geschaffen wurden, entfielen gut 400 auf Frankreich.
Luxus als Job-Motor
Aufgrund des wachsenden Bedarfs an Fachkräften – bis 2023 sollen allein in diesen drei Fabriken 780 Täschner und Sattler arbeiten – hat die Luxusmarke auch die bereits bestehenden Partnerschaften mit den beiden Fachschulen in der Region, dem Lycée des Huisselets in Montbéliard, in der die handwerkliche Basis vermittelt wird, und der École Boudard in Béthencourt, die einen 15montigen, weiterführenden Kurs anbietet, ausgebaut.
„Mit diesem zusätzlichen Trainingsprogramm erhalten die Studenten das spezielle Know-how, das notwendig ist, um eine Tasche von Anfang bis Ende allein zu fertigen”, sagt Dumas.
Mit der Fabrik in Allenjoie ist die Ausweitung der Produktion aber längst nicht abgeschlossen: 2020 sollen zwei weitere Werke in Betrieb gehen, in Guyenne à Saint-Vincent-de-Paul in der Gironde und in Montereau in der Region Seine-et-Marne.