Basel/Genf/Mailand. Das Coronavirus ist nicht nur eine Herausforderung für das menschliche Immunsystem und die Gesundheitssysteme in immer mehr Ländern, sondern beeinträchtigt auch in zunehmendem Maß die Wirtschaft; die Luxusgüterindustrie, die sich bei anderen Krisen bisher meist als recht widerstandsfähig gezeigt hat, macht diesmal keine Ausnahme.
Laut einer Studie der Boston Consulting Group, für die Ende Februar 28 Vorstands- und Finanzchefs großer Nobelmarken befragt wurden, sind Umsatzrückgänge von 30 bis 40 Mrd. € wahrscheinlich, und bei den Gewinnen rechnet man mit einem Minus von 10 Mrd. €. Allerdings beruhten diese Einschätzungen noch darauf, dass sich die Epidemie auf China – immerhin der weltweit größte Luxusmarkt – beschränkt.
Wichtige Events fallen aus
Mittlerweile zieht der Erreger aber weitere Kreise. So hat etwa Prada seine Resort-Show im Japan abgesagt und Chanel die Präsentation der Métiers d’Art 2020 Show in Peking auf einen späteren, noch nicht näher definierten Termin verschoben.
Nachdem die Schweizer Regierung per Ende Februar Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen verboten hatte, fallen heuer auch wichtige internationale Messen, wie der Genfer Automobilsalon (5.–12. März), die Watches & Wonder Geneva (25.–29. April) und die Baselworld (30. April bis 5. Mai) aus.
Eine Handvoll Schweizer Uhrenhersteller aus dem Topsegment wie Breitling, Ulysse Nardin, Girard-Perregaux, De Bethune and Urwerk oder MB&F wollen sich vom Virus aber nicht aus dem Messe-Konzept bringen lassen und organisieren kurzfristig von 26. bis 29. April die Geneva Watch Days, eine Reihe kleiner Neuheiten-Präsentationen in verschiedenen Genfer Luxushotels. (red)