München. „Die Aussteller- und Besucherzahlen, die Internationalität, die Stimmung auf der Messe und das Feedback der Teilnehmer – es hat einfach alles gestimmt”, zieht Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, ein rundum positives Fazit der diesjährigen Veranstaltung.
Auch wenn die Rahmenbedingungen nicht unbedingt glänzend sind – wirtschaftliche Unsicherheiten und Rezessionsängste in vielen Märkten, zurückhaltende Konsumenten, große Umwälzungen im Handel wegen Digitalisierung und E-Commerce und eine nachwachsende Kundenschicht mit neuen Kaufgewohnheiten –, vermittelten Messeveranstalter, Aussteller und Besucher den glaubhaften Eindruck, sich davon nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Ganz im Gegenteil arbeitet man längst an Strategien, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Fundierte Marktanalyse
Im Rahmen einer Befragung von 1.215 Besuchern und Ausstellern wurde ermittelt, welche Maßnahmen bereits ergriffen werden und wo es noch Potenziale gibt. „Damit schärfen wir auch unser Verständnis für die Wünsche auf dem Markt und können das Messeangebot gezielt ausrichten”, erläutert Dittrich.
Zu den Top-Themen gehört – wenig überraschend – Nachhaltigkeit, ein großer Schwerpunkt der diesjährigen Inhorgenta und bei 80% der Befragten bereits ein Bestandteil Teil ihrer Firmenphilosophie, etwa in Form von Recycling-Edelmetallen.
Als weitere große Herausforderungen werden die Glaubwürdigkeit von Zertifizierungen (46%), Transparenz in der Wertschöpfungskette (43%) sowie die Qualität der Produkte (44%) angegeben. Bei Future Retail steht für 38% die Verbindung von Online- und Offline im Fokus, gefolgt von völlig neuen Konzepten und Strategien (27%). 60% geben an, der Handel profitiere sehr stark bzw. stark von Social Media,und 56% halten eigene Online-Angebote, wie Websites oder Blogs, für wichtig.
Um dem E-Commerce die Stirn zu bieten, ist für den stationären Händel die Personalisierung von Produkten und Dienstleistungen (58%) und die Optimierung des Einkaufserlebnisses vor Ort (53%) die erste Wahl.
Die Trends im Blick
Zu all diesen und weiteren wichtigen Branchenthemen lieferte die Trendfactory mit Workshops, Expertenreferaten und Diskussionen eine Fülle von Anregungen und Informationen. So referierte Patricia Syrvud von der University of Delaware über verantwortungsvollen Diamantenabbau und die speziellen Anforderungen an die Lieferketten, Lucas Rizzotto, CEO von Where Thoughts Go, widmete sich Virtual und Augmented Reality im Storedesign, und Björn Lederer von Magic Holo hielt einen Vortrag über den Einsatz von Holografie.
Nach der Messe ist vor der Messe. Stefanie Mändlein, Projektleiterin der Inhorgenta, ist bereits mit viel Elan bei der Vorbereitung für 2021: „Das positive Feedback bestärkt uns in unserer Strategie, die Messe weiterzuentwickeln. Wir werden nächstes Jahr weitere internationale Top-Brands aus dem Schmuck- und vor allem Uhrenbereich begrüßen können.”