London. Dem Brexit sieht der Großteil der britischen Modeunternehmen mit Sorge entgegen. Zwar hat das im Zuge des Austritts-Votums geschwächte Pfund die Umsätze gepusht, auf der anderen Seite werden neue Zoll- und Visabestimmungen künftig die Geschäfte mit der EU – sie ist mit einem Umsatz von 7,73 Mrd. € der mit Abstand wichtigste Markt für britische Designer – erschweren.
Unklar sind weiters die Auswirkungen auf den Status der in UK lebenden Mitarbeiter aus der EU. Zudem erwartet man einen höheren zeitlichen und finanziellen Aufwand in Bezug auf den Versand von Musterteilen und -kollektionen für Modemagazine und Fashionshows auf dem Kontinent.
Das Aus für den ungehinderten Waren- und Personenverkehr wird auch die Zusammenarbeit mit europäischen Zulieferbetrieben behindern.
Stärkung der Textilindustrie
Allerdings verfügt Großbritannien selbst über eine große Textilindustrie.
Im Zuge einer Benchmarkstudie der Glasgow Caledonian University und der Oxford University im Auftrag des British Fashion Councils (BFC) wurde diese 2015 analysiert und verschiedene Maßnahmen zur Stärkung der Branche entwickelt; dazu zählt die High End Manufacturers Database, die seit Kurzem online ist.
Sie listet eine Fülle von Betrieben der Modebranche (darunter Webereien, Gerber, Stickereiateliers, Handschuhhersteller, Accessoirproduzenten, etc.) auf und bietet neben Kontaktdaten detaillierte Informationen zu Tätigkeitsbereich, technischer Ausstattung, Produktionskapazitäten und Liefer- und Zahlungskonditionen.
In einem nächsten Schritt will das BFC eine Auditierung der gelisteten Betriebe durchführen und Best Practice-Beispiele veröffentlichen. (red)