Wien. Juwelier Heldwein wird heuer 120 Jahre, groß gefeiert wird das aber nicht. „Die Unsicherheiten rund um Events sind noch zu hoch. Es wäre schade, Zeit und Geld in die Planung eines Fests zu investieren, das dann vielleicht nicht stattfinden kann”, sagt Juniorchef Sebastian Schroeter. Da hat man sich lieber darauf konzentriert, der eigenen Atelier-Kollektion, die sich auch in den beiden schwierigen Coronajahren steigender Nachfrage erfreut, weitere Facetten zu verleihen.
Funkelnder Neuzugang im Vorjahr war Hero, eine moderne Neuinterpretion des klassischen Cocktail-Rings. Wie auch in der 1902-Serie, eine Hommage an das Gründungsjahr des Unternehmens, stehen Farbedelsteine im Zentrum, für die Anton Heldwein, Firmenchef und kreativer Mastermind, ein besonderes Faible hat. Wie so oft lieferte auch für Hero ein besonderes Juwel die Inspiration. „Ich hatte einen großen Citrin im Baguette-Schliff in einem wundervollen tiefen Orange mit unglaublich schönem Verlauf von hell zu dunkel”, schwärmt Heldwein.
Hero & Rainbow
Ergänzt wird die Hero-Linie seit heuer mit Armspangen in verschiedenen Ausführungen. Sie sind die ersten Stücke, bei denen die Heldwein-Punze nicht nur als Qualitätssiegel eingraviert ist, sondern auch als besonderes Design-Element zum Einsatz kommt. Die beiden Enden der Armspange sind in Form des markanten Markenzeichens gestaltet.
Ob zu einem Ring die passende Armspange oder auch Ohrgehänge angeboten werden können, hängt ausschließlich von der Verfügbarkeit der Edelsteine ab. Sie müssen nicht nur von der Farbe, sondern – da ist man bei Heldwein besonders pingelig – auch von der Qualität entsprechen. Und da kann trotz exzellenter und langjähriger Kontakte zu Edelsteinhändlern die Suche länger dauern oder manchmal auch erfolglos sein.
„Die Hero-Armspangen gibt es auch ohne Edelsteine oder mit dezentem Diamant-Pavé auf den Enden. In dieser Version eignen sie sich übrigens auch für Herren”, sagt Schroeter und zeigt zum Beweis das Modell, das er selbst trägt. Auf die neuen Varianten des Tennisarmbands, ein Klassiker in der Atelier-Linie von Heldwein, trifft das nur bedingt zu. Sie glänzen mit Saphiren in verschiedenen Farben. „Die größte Herausforderung bei der neuen Rainbow-Kollektion ist es, Edelsteine mit einem schönen gleichmäßigen Farbverlauf zu finden”, erklärt Heldwein.
Individuelle Unikate
Womit man sich, abgesehen von der Entwicklung neuer Modelle, im Heldwein-Atelier immer öfter beschäftigt, ist die Umarbeitung alter Schmuckstücke. Einerseits gehört das hochkarätige Upcycling zu den Spezialitäten des Traditionsbetriebs, andererseits vermutet Heldwein einen weiteren Grund für die steigende Nachfrage: „Derzeit werden viele Erbschaften angetreten, und dadurch wird auch Schmuck weitergegeben, der nicht immer dem Geschmack des neuen Besitzers entspricht.”