Mehr Frauen-Power
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Außergewöhnliche Stücke internationaler Marken, wie der Trombino-Ring von Bulgari, sind besonders gefragt.
LUXURY BRANDS&RETAIL astrid fialka 24.05.2019

Mehr Frauen-Power

Gastkommentar Anteil der weiblichen Bieter bei Schmuckauktionen nimmt kontinuierlich zu.

Wien. Schmuck dient nach wie vor als bevorzugtes Geschenk zu einem besonderen Anlass. Wir kennen das: hohes Männeraufkommen in Juweliergeschäften, speziell vor Weihnachten.

Doch mehr und mehr tritt Frau selbst als Käuferin auf und nimmt so die Rolle der Entscheidungsträgerin ein. Sie bestimmt, was tragbar und fashionable ist. Schmuckkäuferinnen überlegen sich sehr wohl, ob etwas zu ihrem persönlichen Stil passt. Und ihr braucht man nicht kommen mit Werbebildern, auf denen das Geschmeide auf viel nackter Haut oder zum schwarzen Overall glänzt – hier wird realistischer gedacht. Wie passt der Schmuck zur eigenen Garderobe? Wie passt er zu meiner bestehenden Kollektion?

Qualitätsbewusst …

Mal sollen entsprechende Ohrringe das geerbte Collier der Großmutter ergänzen oder ein geeignetes Armband den zur Verlobung erhaltenen Solitärring aus dem Familienbestand vervollständigen. Auch in diesen Fällen verlässt sich Frau immer mehr auf ihren eigenen Geschmack. Und auf ihr eigenes Geld. Doch wie sieht es mit Qualität und Wertigkeit aus ? Hier sucht sie die direkte Beratung des Experten.
200 bis 300 Schmuckstücke pro Auktion bieten mindestens zwei Mal pro Woche im Palais Doro­theum eine sichere Quelle für ein passendes Juwel. Nirgends findet man eine größere Auswahl an his­torischen Schmuckstücken wie hier. Jeder Stein, jedes Geschmeide wird, bevor es ausgeboten wird, gewissenhaft von einem Experten geprüft und bewertet. Das schafft Sicherheit und Vertrauen.

… stilsicher und …

Beim Durchprobieren, so meine Erfahrung bei den Dorotheum-Juwelenauktionen, zeigt sich vielfach weiblicher Mut: warum zum Beispiel nicht mal eine riesige Brosche von David Webb aus den 1970er- Jahren zu klassisch dezenten Perlenohrringen aus dem 19. Jahrhundert kombinieren? Oder zu einer kräftigen Korallenkette knallige Türkis-Ohrstecker oder ein Amethyst-Armband wagen?
Frauen wissen oft sehr genau, was sie wollen und treten dementsprechend als besonders hartnäckige Jägerinnen von signierten Einzelstücken auf. Internationale Marken liegen dabei in ihrem besonders im Fokus. Bei Klassikern wie zum Beispiel der Ringserie Trombino aus dem Hause Bulgari liefern sich Bieterinnen Steigerungsgefechte zwischen 10.000 und 120.000 €. Sie wissen, dass es sich bei diesen Modellen, die bereits seit den 1930er-Jahren erzeugt werden, um zeitlose Einzelstücke handelt, die nur mit hochqualitativen Diamanten oder Rubinen, Smaragden oder Saphiren besetzt sind.
Doch auch bei preislich weitaus günstigeren Linien wie der Serie Nudo von Pomellato werden die Startpreise um ein Vielfaches überboten. Diese schlichten Modelle passen einfach zu jedem Outfit und können täglich getragen werden. Nicht immer bekommt man im Handel die gewünschte Farbkombination, sodass die Auktion eine gute Chance bietet.

… experimentierfreudig

Bei der Suche nach dem geeigneten „perfekten” Stück geht es dann oft nicht um Stil- oder Stylingberatung.
Denn neben dem sehr individuellen Geschmack dominiert hohes Qualitätsbewusstsein. Beratung über Qualitätsmerkmale, Größe und Unterscheidungsfaktoren stehen im Fokus der selbstbewussten Trägerin. Der Anlagegedanke spielt dann oft eine wesentliche Rolle. Das Schmuckstück soll nicht nur gefallen und tragbar sein – es soll auch einen mittelfristigen bis langfristigen Wert haben. Dazu eignen sich nicht nur Diamanten, die allein aufgrund ihrer neutralen Farbe immer tragbar sind, sondern auch Farb- und Schmucksteine. Bevorzugt sollten diese möglichst unbehandelt, aber dennoch farbintensiv und effektvoll wirken.
Die Entscheidungsfreude, zu vielleicht nicht so geläufigen Steinen zu greifen, liegt bei Frauen deutlich höher. So darf es auch mal ein Tansanit oder Kyanit sein, der in tiefem Blau erstrahlt. Oder ein Turmalin in satten Rot- oder Grüntönen, die einem klassischen Rubin oder Smaragd um nichts nachstehen.
Die Männer brauchen sich übrigens nicht zu fürchten, leer auszugehen – ihnen bleibt das weite Feld der Armband- und Taschenuhrenauktionen …

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