Isny/Allgäu. Von Tierschutz-Hardlinern abgesehen, haben die meisten Menschen inzwischen erkannt, dass es bei der Jagd nicht um die Lust am Töten geht, sondern vielmehr um eine wichtige Facette des Natur- und Artenschutzes. So zeigt etwa ein Projekt, das die Landesjägerschaft Bremen gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz im Bremer Blockland durchgeführt hat, dass sich durch Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung in Verbindung mit Fuchsjagd seit 2014 die Anzahl der Wiesenbrüter auf über 500 Paare mehr als verdoppelt hat.
Eine Sache war der Jägerschaft allerdings schon seit Langem ein Dorn im Auge: Während Wildbret eine geschätzte Delikatesse ist, und die Decken von Rotwild zu hochwertigem Leder verarbeitet werden, landen die Bälge von Füchsen, Mardern, Waschbären & Co – mehrere Hunderttausend jährlich – quasi im Müll.
Wertvoller & natürlicher …
Daher wurde vom Deutschen Jagdverband und dem Landesjagdverband Baden-Württemberg ein Sammelsystem eingerichtet und mit der Fellwechsel GmbH ein Unternehmen für die Weiterverarbeitung der Bälge zu hochwertigen Fellen gegründet. Fehlte nur noch ein Abnehmer – und den fand man im bekannten deutschen Jagdausstatter Blaser.
„Die sinnvolle Verwendung natürlicher Ressourcen ist uns ein Anliegen und gerade deshalb ist es uns wichtig, heimische Felle als wertvollen Rohstoff zu verwenden”, erklärt Simone Schmidt, Chefin der Outfits-Sparte des bekannten Jagdausstatters.
… Rohstoff wird …
Für die Pelze aus heimischer Jagd wurde eine kleine, aber feine Kollektion entworfen, die seit Anfang November im Handel ist.
Sie besteht aus einer Damen- und einer Herrenjacke aus hochwertigem deutschen Loden. Die Damenjacke hat einen Kapuzenbesatz aus Steinmarder-Fell, die Frontleiste ist innen mit geschorenem Sumpfbiber-Pelz versehen, bei der Herrenjacke ist der Besatz aus Waschbär-Fell. Zudem gibt es für Herren noch eine Lodenweste mit Innenfutter aus geschorenem Sumpfbiber-Pelz
… sinnvoll genutzt
„Wir gehen davon aus, dass eine zunehmende Anzahl unserer Kunden eine heimische Produktion zu schätzen weiß, und denken bereits über eine Erweiterung unseres Sortiments nach”, sagt Schmidt.
Um eine ausreichende Menge an qualitativ hochwertigen Fellen zu Verfügung stellen zu können, sind seit vergangenem Jahr deutschlandweit mehr als 300 Sammelstellen für Fellwechsel eingerichtet worden. „Dort können Jäger die Bälge abgeben und füllen ein Formular über die Herkunft der Felle aus. Auf diese Weise gibt es einen lückenlosen Herkunftsnachweis für jeden verarbeiteten Pelz, und der Käufer kann sicher sein, dass ein natürlicher und ökologisch hochwertiger Rohstoff sinnvoll genutzt wird”, unterstreicht Fellwechsel-Geschäftsführer Andreas Leppmann.
Erhältlich ist die Blaser-Pelzkollektion in Österreich unter anderem bei Joh. Springer’s Erben und in ausgewählten Kettner-Filialen.
