Wolfpassing. Bei Nobelfashion denkt man an Paris, Mailand und London, aber auch die österreichische Provinz hat den anspruchsvollen Fashionistas Feines zu bieten – das beste Beispiel ist das Strickwaren-Label Horst Sitte.
Bekannt und beliebt ist die Marke derzeit allerdings nur bei ihren Stammkunden; Franziska Schilcher, die den 1985 gegründeten Familienbetrieb kürzlich von ihren Eltern übernommen hat, will jetzt aber mehr. Und die Voraussetzungen, um im Fashionbusiness künftig kräftiger mitzumischen, sind gleich aus mehreren Gründen günstig.
Trendig, nachhaltig …
Erstens steigt das Interesse an nachhaltiger, hochwertiger Mode von lokalen, kleinen Marken mit individueller Note.
„Wir beobachten, dass Kunden gezielter nachfragen, woher die Materialien stammen und wo produziert wird. Wir profitieren stark vom Trend weg von kurzlebiger Massenware, die nach dem ersten Mal waschen die Form verliert, hin zu wertigen Produkten aus kleinen Manufakturen”, sagt Schilcher, die auch maßgeblich für den neuen Look der Marke verantwortlich ist – zeitlose Eleganz mit Chic und hohem Tragekomfort.
„Wir arbeiten derzeit auch an einer Capsule-Kollektion, mit der wir eine sehr trendbewusste Zielgruppe ansprechen wollen”, erklärt Schilcher zu den weiteren Plänen
So wird es etwa den Hosenanzug „Yves” – der Name ist eine Hommage an Yves Saint Laurent, der das einst rein maskuline Kleidungsstück Mitte der 1960er-Jahre für Damen salonfähig gemacht hat – in neuen Farben und Mustern geben.
„Wir orientieren uns an internationalen Trends, besuchen Messen und Shows und planen auch Kooperationen mit immer neuen Designern”, verrät die Horst Sitte-Chefin.
Zweitens kann Horst Sitte hinsichtlich der Qualität locker mit großen Brands mithalten. „Die Mäntel der britischen Marke Harris Wharf zum Beispiel sind aus Schurwoll-Walk, wir verarbeiten die viel weichere Merinowolle, die nach einer von uns entwickelten, speziellen Technik gewalkt wird”, erläutert Schilcher.
… und sehr individuell
Drittens entspricht die Philosophie von Horst Sitte ganz dem wachsenden Wunsch nach personalisierten Produkten: Jedes Stück aus der 60teiligen Kollektion, die Mäntel, Hosen, Blazer, Kleider, Pullis und Westen umfasst, gibt es als Prêt-à-Porter und customized.
Viertens ist auch das Preis/Leistungs-Verhältnis bestrickend; Pullis gibt es ab knapp 200 €, Kleider ab 280 € und Mäntel ab 300 €.
Kaufen kann man die chice Knitwear made im Weinviertel derzeit direkt in der Manufaktur in Wolfpassing, über den eigenen Onlineshop sowie in der Wiener Innenstadt-Boutique Spodd.
Schilcher möchte das Vertriebsnetz aber ausbauen: „Seit Kurzem sind wir in der Schweiz vertreten, suchen aber weiter europaweit nach Partnern, die Wert auf Qualität legen und liebevolle Details schätzen.”