Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli
KEIN HYPE. Die damalige Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen (4G) brachte der Republik in 2013 einen Geldsegen von exakt 2,014 Milliarden Euro. Die damaligen Bieter A1, T-Mobile und Hutchison 3G („3”) mussten richtig bluten. Allein A1 blätterte für seinen Anteil satte 1,03 Milliarden Euro hin. Dieses Mal reichten 64 Millionen Euro aus. Und man muss sagen, gut so, denn was damals im Jahr 2013 ablief, war zwar gut für die Staatskasse, aber weder gut für den Markt noch für die Konsumenten, denn jenes Geld, das die Mobilfunker in die Frequenzversteigerung stecken mussten, fehlte womöglich woanders, um die Innovationen voranzutreiben.
3-Chef Jan Trionow sprach damals von einem regelrechten „Desaster” und meinte: „Die Preise der Frequenzen sind in völlig irrationale Höhen gestiegen.” 3 musste damals 330 Millionen auf den Tisch legen.
Beim Mitbewerber T-Mobile waren es mit 654 Millionen Euro fast doppelt so viel.
Diese Mal siegte die Vernunft – nicht nur, weil man aus der 4G-Versteigerung gelernt hatte, sondern auch, weil dieses Mal der regelrechte Hype, den es damals gab, dieses Mal ausblieb. Entsprechend wohlgestimmter sind auch die Reaktionen auf das Ergebnis der Auktion.
So meinte etwa Thomas Arnoldner, CEO A1 Telekom Austria Group: „Wir sind zufrieden und sehen dieses Ergebnis als langfristige Investition in unser Mobilfunknetz. Die digitale Transformation wird durch 5G beflügelt werden – Menschen, Maschinen, Werkzeuge und Produkte können dann in Echtzeit miteinander kommunizieren, neue Ökosysteme werden entstehen. Der Aufbau von 5G-Netzen wird deshalb eine entscheidende Rolle für den Wirtschaftsstandort Österreich spielen und ein wichtiger Wettbewerbsfaktor werden.”
Mit den neuen Möglichkeiten bei der Datengeschwindigkeit darf jetzt nur eines nicht passieren: Das Entstehen eines Internets der unterschiedlichen Geschwindigkeiten – für jene, die sich ein Mehr an Daten leisten können, die tolle Datenautobahn und für jene mit weniger Geld die digitale Schotterstraße.