„Alle wollen nach Italien”
© Summer Splash
2017 werden die Maturanten von Summer Splash statt in der Türkei in die Bucht von Castellammare auf Nordsizilien in einer Anlage ihre Matura feiern können, die aktuell für über acht Millionen Euro erneuert wird.
MARKETING & MEDIA Dinko Fejzuli 24.06.2016

„Alle wollen nach Italien”

Bisher in der Türkei, zieht der Maturareisenveranstalter Summer Splash in eine ­Location nach Nordsizilien. Vier-Sterne-Niveau und Privatstrand inklusive.

••• Von Dinko Fejzuli

WIEN. Auch Österreichs größter Maturareisen-Veranstalter Summer Splash wechselt das Land und schlägt seine Zelte künftig in Nordsizilien statt in der Südtürkei auf. medianet traf Summer Splash-Eigentümer Didi Tunkel aus diesem Anlass zum Exklusiv-Interview.

medianet:
Herr Tunkel, ab 2017 wechseln Sie die Location von der Türkei nach Italien, genauer gesagt in die Bucht von Castellammare auf Nordsizilien. Welche Gründe waren jetzt genau ausschlaggebend dafür?
Tunkel: Hauptsächlich ausschlaggebend dafür ist zu allererst einmal die weiterhin sehr große Nachfrage nach Event-Maturareisen, verbunden mit dem Wunsch unserer Kunden, nach Italien oder Spanien reisen zu wollen. Wir haben hier eine große Marktforschungs-studie durchgeführt, die belegt, dass Italien das Nr. 1-Wunschziel der Maturanten ist. Darauf haben wir reagiert und alles versucht, die perfekte Location zu finden. Ich denke, das ist uns gelungen.

medianet:
Gibt es Veränderungen für die Sponsoren, da die Reise nun in ein EU-Land geht?
Tunkel: Es sollte hinsichtlich technischer Möglichkeiten oder im Bezug auf diverse Einfuhrbeschränkungen einfacher werden. Ansonsten werden wir wie gewohnt perfekte Partner-Inszenierungen beim Event und auf unserer Trend-Marketing Plattform liefern.

medianet:
Wie sehr hat man versucht, auch die Zielgruppe selbst bei der Destination-Auswahl mitbestimmen zu lassen? Italien ist ja ohnedies schon das Urlaubsland Nummer eins der Österreicher.
Tunkel: Wie bereits erwähnt, haben wir eine groß angelegte Marktforschungsstudie durchgeführt. Und die Aussagen waren eindeutig. Italien hat einen gewissen Lifestyle, den die Jugendlichen offenbar lieben. La dolce vita mit Stil und die Essens- und Getränkekultur sind wesentliche Argumente der zukünftigen Maturanten für Italien als Wunschdestination.

medianet:
Mit welchen Argumenten haben Sie den Hotelbetreiber vor Ort überzeugen können, gut acht Mio. € Investition in die Hand zu nehmen und die Anlage auf genau Ihre Bedürfnisse umzubauen?
Tunkel: Die Betreiber lieben unser Konzept und die Marke. Sie wissen und verstehen, welchen Wert Summer Splash generiert. Wir waren da sehr schnell auf einer Wellenlänge und können maßgeblich mitbestimmen, wie das Hotel zum perfekten Summer Splash Club umgebaut werden kann.

medianet:
Sie beklagen heuer eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Stornos – immerhin 7.000 von insgesamt 12.300 Buchungen – und führen dies auf die Sicherheitsbedenken der Zielgruppe zurück. Eine Frage in diesem Zusammenhang: Worin besteht jetzt die Verbindung zwischen den Anschlägen in Paris im November 2015, die Sie zeitlich als Grund für die Stornos verorten konnten, und von Maturareisen und was ist der Unterschied zur neuen Location auf Sizilien?
Tunkel: Die Angst vor Terror ist meist eine irrationale, die Anschläge von Paris haben das gezeigt. Es war einfach Angst da, dass irgendetwas passieren könnte. Dann kamen die Anschläge in Brüssel, Istanbul und auch andere Attentate in der Türkei dazu. Man muss dies Ängste natürlich ernst nehmen, wir haben ja heuer bei Summer Splash die Sicherheitskriterien in permanenter Abstimmung mit dem Außenministerium und den Behörden vor Ort noch mal extrem verstärkt. Grundsätzlich gelten in der Wahrnehmung der Zielgruppe Destinationen in der EU als wesentlich sicherer als außerhalb; Italien genießt auch in dieser Frage den größten Zuspruch.

medianet:
Glauben Sie, dass mit der neuen Location auch die Buchungszahlen in 2017 wieder ­hinaufgehen werden?
Tunkel: Zur Erinnerung: Die Buchungszahlen waren Ende 2015 so hoch wie noch nie. Die Stornos aufgrund der Verunsicherung sind 2016 ebenso gestiegen. Allein wenn wir diese Situation stabilisieren, wird es wieder eine Rekordteilnahme geben. Tausende Maturanten haben heuer ihre Maturareise ausgelassen, viele davon haben schon ihr Interesse bekundet, dass sie ihre Reise nächstes Jahr nachholen wollen, deshalb ist der Markt größer als in einem normalen Jahr. Wenn die Nachfrage weiter so stark bleibt, müssen wir uns überlegen, ob wir neben Italien auch die Türkei oder eine dritte Location für unsere Kunden anbieten werden.

medianet:
Abschlussfrage: Das letzte Jahr war auch von den Anschuldigungen des Mitbewerbers in Bezug auf Kundendaten geprägt. Wie ist hier der Stand der Dinge? DocLX sprach damals immerhin von einem Schaden von sechs Mio. Euro. In welchem Stadium befindet sich die Causa?
Tunkel: Nachdem es nie einen Datenklau oder sonst etwas Unrechtmäßiges gegen DocLX von unserer Seite gegeben hat, gibt es natürlich auch keinen Euro Schaden. Nachdem die Staatsanwaltschaft das von DocLX angestrengte Verfahren sehr rasch eingestellt hat und nach einem Fortführungsantrag von ­DocLX das Verfahren gleich darauf endgültig eingestellt wurde, wird jedem klar sein, dass da nie etwas dahinter war, außer der Versuch, mich und mein Unternehmen gewaltig anzupatzen. Oder glauben Sie wirklich, dass jemand, der angeblich sechs Mio. Schaden erlitten hat, keine Schadenersatzklage einbringen würde? Wir haben jedenfalls eine solche nicht erhalten, und das wird seinen Grund haben. Die Causa ist erledigt und abgehakt, es war der Versuch eines ‚very­unfriendlytake-overs’, und aus. Wir schauen auf uns und unsere Ziele und damit basta.

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