Am Präsentierteller
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Alles live Heuer stand Schwarz unter anderem für T-Mobile auf der Bühne und moderierte – ein erfolgreiches Jahr.
MARKETING & MEDIA Gianna schöneich 09.12.2016

Am Präsentierteller

Carina Schwarz ist TV- und Eventmoderatorin. Sich selbst sieht sie nicht im Mittelpunkt ihrer Arbeit – ein Portrait.

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. Montagmorgen. Für die arbeitende Gesellschaft der wohl mühsamste Tag der Woche – Interviewtermin. Eine strahlende Carina Schwarz. Sie erzählt von ihrem Beruf: Moderatorin. Wohin der Weg genau gehen würde, war nicht klar. Aber sie wollte „schon immer auf die Bühne”, erklärt sie lächelnd.

Man kennt Schwarz aus dem TV wie beispielsweise Leadersnet TV, oder der Single-Show „Feicht verbindet”. Gleichzeitig steht sie für Events wie die Möbel& Design Guide-Präsentation, die Topseller-Roadshow oder die Brunner Wiesn auf der Bühne.
Den Anfang ihrer Karriere startete Schwarz bei Vienna Online. Ihr erster Videodreh war beim Pre-Event „Life Ball Warm Up Heaven” im U4. Heute kann sie sich die Videos fast nicht mehr ansehen, erzählt Carina Schwarz lachend. „Seither habe ich mich enorm weiterentwickelt.”

Möglichst viele Ebenen

Drei Jahre lang befindet sich Schwarz in der Ausbildung. Schauspielstudium, Stimm- und Gesangsunterricht, Ausbildung zur Print- und Onlineredakteurin, Radiomoderations-Ausbildung. Schwarz hat sich viel Wissen angeeignet. „Ich wollte auf keinen Fall blauäugig in die Branche gehen. Ich wollte und will immer wissen, wovon ich rede und dabei möglichst viele Ebenen abdecken.”

Heute ist sie als TV- und Eventmoderatorin unterwegs. Worin der Unterschied liegt? „Beide Bereiche gehören zusammen und könnten unterschiedlicher nicht sein. TV bringt eine gewisse Präsenz – die Menschen lernen dich kennen. Im Eventsektor liegt die Herausforderung darin, dass man sich auf die gegebene Situation vor Ort einstellen muss. So gut vorangegangene Planung auch ist, es kann immer etwas Unerwartetes passieren. Im TV drehst du die Szene nochmal. Auf der Bühne zählt der ­Moment, man bekommt direktes Feedback vom Publikum.”

Harte Arbeit zahlt sich aus

Für Schwarz habe jeder Event etwas für sich. Ein wirkliches Highlight kann sie nicht benennen: „Mal hat man eine großartige Bühne, ein tolles Unternehmen oder ein unglaubliches Publikum. Das Highlight meiner Karriere ist für mich, dass ich im zweiten Jahr meiner Selbstständigkeit von meinem Beruf leben kann. Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt.”

Schwarz erzählt von laufenden Nasen, schmerzhaften Blasenentzündungen („Das kann man ruhig erzählen, das macht mich nur menschlich”) – the show must go on. „Egal wie es dir privat geht, auf der Bühne darfst du es dir nicht anmerken lassen.” In den Momenten, wo es nicht so läuft, wie es laufen soll, zeichnet sich ein guter ­Moderator aus, erklärt Schwarz. Bei einer Miss-Wahl fällt ein Liveact aus, 20 Minuten ursprünglich eingeplanter Gesang muss Schwarz überdauern – spontan. „Ich habe begonnen, Interviews mit den Jurymitgliedern zu führen. Wir haben uns einen Spaß auf der Bühne daraus gemacht. Nach der Veranstaltung kam eine Dame zu mir – man hätte gar nicht gemerkt, dass ein Programmpunkt ausgefallen wäre.”

Nie die Begeisterung verlieren

Schwarz sieht sich bei Veranstaltungen nicht im Mittelpunkt: „Es geht nicht um mich. Es geht darum, was die Sendung dem Zuseher sagen möchte. Ich bin das Bindeglied zwischen Veranstaltung und Publikum. Ich bin der Präsentierteller. Ich muss leuchten und präsent sein, aber ich bin nicht das, was auf dem Präsentierteller liegt. Ich versuche, jedem Event, egal ob groß oder klein, die Bedeutung zu geben, die der Kunde der Veranstaltung beimisst.”

Die 27-Jährige erklärt, man dürfe nie die Begeisterung verlieren und sieht dabei so aus, als könne sie das gar nicht. Mit strahlenden Augen erzählt sie von vergangenen Events: Moderationen mit Liveschaltung in drei Länder – Deutschland, Amerika und Ungarn, Doppel­moderationen und TV-Auftritten.
Auf die Frage, was sie nicht moderieren möchte, antwortet Schwarz wie aus der Pistole geschossen: „Fußball”. Sie hätte in dem Bereich nicht genügend Interesse und Wissen. „Eine gute Recherche ist unerlässlich für jedes meiner Bookings. Aber Fußball ist so weitgreifend, und jeder im Publikum wüsste mehr darüber als ich.”
Auch ohne Fußball hat die Moderatorin genug zu tun – wird es im Sommer und um Weihnachten herum etwas ruhiger, so kann es im Frühjahr oder Herbst passieren, dass Schwarz zwei Termine am Tag hat – auch am Wochenende.
„Sicher, ich habe im Herbst kaum Zeit für etwas anderes als meinen Job. Durch meine Selbstständigkeit arbeite ich auch selbst und ständig (lacht). Aber ich liebe die Flexibiliät. Ich bin frei.” Der Markt in Österreich ist klein, die Branche hart. „Es braucht viel Herzblut, Arbeit und Durchhaltevermögen”, so Schwarz. Aber auch das „Erden” sei wichtig: „Man muss auf sich selbst schauen. Ich mache Yoga, bin viel mit meinem Hund unterwegs.” Im Eventbereich ist Schwarz zufrieden, für 2017 sind bereits einige Highlights geplant, mehr dürfe sie dazu noch nicht verraten, sagt sie.

„Ich bin hungrig”

Im TV-Bereich wäre sie noch nicht dort angekommen, wo sie hinwolle. Eine eigene Sendung wäre schön – „auch wenn es nur eine ganz kleine ist”. Derzeit sei eine Unterhaltungssendung auf einem Regionalsender im Gespräch, verrät Schwarz.

Die Moderatorin kann man über ihre Website oder Facebook buchen, aber auch über den ­„Moderatorenpool”.
„Ich blicke mit offenen Augen und offenem Herzen neuen Herausforderungen entgegen. Ich bin hungrig. Ich brenne darauf, mehr machen zu können. Es taugt mir einfach so sehr. Bei mir ist jeder Tag einzigartig – das ist ein Geschenk.”

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