„Bauer sucht Frau” als ein echter Dauerbrenner
© Ernst Kainerstorfer/ATV
MARKETING & MEDIA Redaktion 03.11.2023

„Bauer sucht Frau” als ein echter Dauerbrenner

Vor 18 Jahren gestartet, wurde die Kuppelshow für Bauern und Bäuerinnen für ATV zur Signature-Brand.

••• Von Dinko Fejzuli und Sascha Harold

Ursprünglich stammt das Fernsehformat aus Großbritannien, seit 2005 ist „Bauer sucht Frau” auch in Österreich auf ATV zu sehen. Mittlerweile befindet sich die Serie in der 20. Staffel. Wie es nach so vielen Jahren gelingt, das Publikumsinteresse im TV enorm hochzuhalten und auf der Streamingplattform Joyn für Rekorde zu sorgen, darüber sprechen Thomas Gruber (Content-Chef ProSiebenSat.1 Puls 4/Programmgeschäftsführung ATV & Puls 4) und Katrin Deller (Executive Producerin und Sendungsverantwortliche Redakteurin von „Bauer sucht Frau”) im medianet Interview.

Dass die Serie gerade hierzulande gut zu funktionieren scheint, dürfte auch an den österreichischen Charakteristika liegen. „Ich glaube, dass wir einen modernen Blick auf unsere Volkskultur und auf Trends am Land werfen. Den klassischen Bauern, der von früh bis spät nur schuftet, den gibt es ja fast nicht mehr. Auch auf den Höfen ist längst das moderne Zeitalter eingetreten”, erläutert Deller. Dass viele Menschen mit dem Thema Bauernhof Urlaub und Erinnerungen an eine schöne Kindheit verbinden, sei ein weiteres Erfolgskriterium. Die ATV-Serie versucht, möglichst viele Regionen und Bundesländer abzudecken, um so einen breiten Blick auf das Land zu werfen.
Damit das Interesse auch nach 18 Jahren anhält, müssen immer wieder neue Geschichten erzählt werden, das dürfte dem ATV-Team bisher gut gelingen. Gruber: „Die Leute interessieren sich für die Charaktere in den einzelnen Staffeln und die Geschichten dahinter.” Auch Veränderungen gab es in der Geschichte der Serie immer wieder. So wurden etwa auch weibliche Bäuerinnen inkludiert, was gerade bei den Zuseherinnen beliebt ist, außerdem wurde die Folgenzahl reduziert und gleichzeitig die Länge erhöht. Die hohe Nachfrage gibt den Sendungsmachern recht: Pro Staffel bewirbt sich eine dreistellige Zahl an Kandidaten und Kandidatinnen für 15 Plätze.

Keine TV-Profis

Eine besondere Herausforderung der Sendung ist, dass mit Menschen ohne Kameraerfahrung gearbeitet wird. „Wir versuchen die Personen im Vorfeld bestmöglich auf die Kamerasituation vorzubereiten und arbeiten auch in einem kleinen Team, damit die Echtheit und Nähe gut spürbar bleibt. Es gibt auch keine 24 Stunden-Überwachung, weil wir ja wollen, dass die Menschen zueinander finden”, so Deller.

Welche Anforderungen gibt es eigentlich an die Kandidaten und Kandidatinnen der Sendung? Zunächst sei wichtig, so Gruber, dass die Menschen mitmachen wollen und den Beruf des Bauers auch ausüben – ob haupt- oder nebenberuflich, spiele keine Rolle. „Wir bekommen eine große Vielzahl an Bewerbungen, achten unter anderem auf die Verteilung der Bundesländer. Ansonsten ist wichtig, dass Kandidaten keine Scheu vor der Kamera haben”, erläutert Gruber.

Eine Sendung als Marke

Inzwischen ist „Bauer sucht Frau” eine Marke, die auch auf mehreren Kanälen verbreitet wird. Über den kostenlosen österreichischen Super-Streamer Joyn kann die Serie auch On Demand exklusiv in der 7-Tage Preview verfolgt werden. Mit „Stallbursche Lev” ist außerdem ein eigenes Spin-off geplant, das ab November nach der Ausstrahlung von „Bauer sucht Frau” ausgestrahlt wird und auch auf Joyn zu sehen sein wird.

In puncto Vermarktung hat „Bauer sucht Frau” große Bedeutung. „Innerhalb von ATV ist ‚Bauer sucht Frau' unser reichweitenstärkstes Format. Bei der aktuellen Staffel hatten wir beim Marktanteil den zweitstärksten Start seit Beginn der Sendung. Auf Joyn sorgt das Format für Rekorde bei den Zugriffszahlen und hat somit die Transformation in Streamingzeitalter ausgezeichnet vollzogen. Gleichzeitig ist es über die letzten Jahre zum Kundenliebling geworden, wo nicht nur klassische Werbeblöcke gebucht werden, sondern auch situationsbedingte Product-Placements gebucht werden”, so Gruber. Auf Joyn bzw. im Digitalbereich ergeben sich darüber hinaus zusätzliche Möglichkeiten.
Bisher zeigt „Bauer sucht Frau” auch nach 20 Staffeln keine Abnützungserscheinungen. „Wir sind konstant bei etwa 15 Prozent Marktanteil über die letzten sechs Staffeln. Unsere erfolgreichsten Staffeln waren in den Jahren 2018 und 2019, was für die Fernsehbranche doch eher ungewöhnlich ist”, erläutert Gruber. Nach dem erfolgreichen Start in die aktuelle Staffel dürfte das Format auch in Zukunft für zahlreiche schöne Momente – und im Idealfall Beziehungen sorgen.

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