Beidseitig gut aufgestellt
© APA/Georg Hochmuth
APA-CEO Clemens Pig sprach vergangenen Mittwoch bei einem Hintergrundgespräch über den Einstieg der APA bei der Keystone-SDA.
MARKETING & MEDIA Redaktion 11.05.2018

Beidseitig gut aufgestellt

Die APA geht an Bord bei der schweizerischen Keystone-SDA. APA-CEO Clemens Pig unterstreicht die Gemeinsamkeiten beider Agenturen.

WIEN. Mit dem vollzogenen Einstieg der APA – Austria Presse Agentur bei der schweizerischen Keystone-SDA sieht APA-CEO Clemens Pig beide Unternehmen gut für die „digitalen Herausforderungen” aufgestellt. Die APA könne den Schweizer Partner beim „Medienwandel unterstützen und diesen mitgestalten” und profitiere zugleich von Know-how für den Heimmarkt, sagte er am Mittwoch bei einem Hintergrundgespräch.

Vertrauensvoll und erfolgreich

Die APA ist mit 30% neuer größter Eigentümer der fusionierten Keystone-SDA, zweitgrößter Aktionär ist die Tamedia. Bisher hatten SDA und APA je 50% an der Bildagentur Keystone gehalten. Diese Zusammenarbeit habe die vergangenen zehn Jahre „partnerschaftlich, vertrauensvoll und erfolgreich funktioniert”. Nun gingen die Agenturen noch „wesentlich näher zusammen”, und zwar auf „Augenhöhe”, betonte Pig.

Beide Unternehmen verbinde die „Unabhängigkeit einer privatwirtschaftlich organisierten Nachrichtenagentur als höchstes Gut”, strich er die Gemeinsamkeiten hervor und erinnerte daran, dass unabhängige Nachrichtenagenturen weltweit beileibe nicht auf der Tagesordnung sind. „Erst die redaktionelle Unabhängigkeit macht Nachrichten für Medien und weitere Abnehmer verwertbar, weil sie belastbar sind.”
Zugleich seien neue Zielgruppen und Geschäftsfelder nötig, um die Aufgabe des privatwirtschaftlich und genossenschaftlich organisierten Public Value „wirtschaftlich tragfähig in die Zukunft zu bringen”.
Ein großer Schritt sei dabei die Integration der Bild- und Videodienste, bisher bei Keystone angesiedelt, in die neue Gesamtagentur. „Hier findet etwas zusammen, was im Fall der APA schon lange integriert produziert wird.”

Auf der grünen Wiese

Damit reagiere man auf „neue Anforderungen der Schweizer Medien nach einem gesamtgebündelten Angebot”.

Nächste wesentliche Phase werde die „Verschränkung von Content und Technologie”: „Würde man heute eine Nachrichtenagentur quasi auf der grünen Wiese planen, wäre neben dem redaktionellen Teil mit Sicherheit gleichwertig der technologische Teil im Grundauftrag formuliert”, erklärte Pig. „Wir wissen, dass die Medien heute und zukünftig für ihre User nicht nur Nachrichten benötigen, sie benötigen Nachrichten in allen Formaten für die spezifischen Kanäle.” Im Rahmen der nun abgeschlossenen IT-Kooperation werde die Schweizer Agentur „ein modernes Schweizermesser für die digitalen Herausforderungen von Medien und Kommunikation” erhalten, versprach er.

Schlichtungsverfahren

Bei der SDA war in den vergangenen Monaten indes Feuer am Dach: Ein massiver Personalabbau wurde verkündet, die Belegschaft trat daraufhin im Winter in den Streik. „Das aktuelle Schlichtungsverfahren zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite möchte ich derzeit nicht kommentieren, damit es im bestmöglichen Rahmen abgeschlossen werden kann”, sagte Pig auf eine Frage danach. Zugleich räumte er ein, „dass man über die Art und Weise, wie es passiert ist, immer diskutieren kann”.

Generell müsse man berücksichtigen, wie sich ein Unternehmen angesichts der Marktentwicklung „personell aufstellen muss, um unabhängig agieren zu können”.
Selbst nach der Restrukturierung werde die SDA „personell besser ausgestattet sein als andere Agenturen in vergleichbaren Märkten, bei selbem Meldungsoutput”. Zudem verwies Pig darauf, dass bereits vor der Fusion „mit einem sehr umfangreichen Sozialplan in der Höhe von 2,5 Mio. Schweizer Franken (2,10 Mio. Euro, Anm.) die finanziellen Ressourcen geschaffen wurden, um eine Lösung hoffentlich im Laufe des Sommers herzustellen”. (gs/APA)

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